Ausgabe 9/2018
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Durch Maria zu Christus. Maiandachten als pastoralliturgische Chance
- 100 Jahre „Vom Geist der Liturgie“. Eine Wanderausstellung zum „Kultbuch“ der Liturgischen Bewegung
- Königin der Familien. Eine Maiandacht mit Kindern
- Fürbittenvorschläge für Fronleichnam (B) und für den 9. Sonntag im Jahreskreis (B)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 6. Sonntag der Osterzeit (B) bis Fronleichnam (B)
- Vielfalt, die begeistert. Tagung zur Bedeutung der Liturgie bei der Integration von Migranten
- Ein Meinungsbild. Ergebnisse der Jubiläumsumfrage
Editorial 9/2018
Liebe Leserinnen und Leser,
wenn verschiedene Künste wie etwa Musik, Malerei, Architektur, Dichtung und Tanz miteinander verschmelzen und einfach alle zueinander stimmig sind, spricht man von einem „Gesamtkunstwerk“. Alle genannten Ausdrucksformen stehen dann nicht mehr für sich allein, sondern sind einem bestimmten Sinn und Zweck zu- und untergeordnet, etwa einer besonderen Idee: der Schönheit an sich, der menschlichen Schöpferkraft, einem Staat oder Souverän etc.
Auch die Liturgie kann man als „Gesamtkunstwerk“ ansehen, da sie das gesprochene Wort, Musik und Gesang, den Kirchenraum, die liturgischen Gewänder und Geräte, Haltungen und Gebärden, Zeichen und Symbole sinnvoll miteinander vereint, um Gottes Erlösungshandeln an uns Menschen in Christus zum Ausdruck zu bringen. Doch gehören zum „Gesamtkunstwerk Liturgie“ nicht nur die genannten sinnlich erfahrbaren Elemente, sondern vor allem die Menschen, die es feiern. Jedes Element des Gottesdienstes dient dazu, für sie die Glaubens- und Lebensgemeinschaft mit Christus erfahrbar zu machen – und das immer wieder unter anderen Bedingungen, denn Menschen, ihre Lebenswelten und Erfahrungshorizonte verändern sich ständig.
Liturgie zu feiern – ob in einer Kathedrale, einer kleinen Dorfkapelle oder sogar im Freien –, ist demnach tatsächlich eine große Kunst. Nur wo dies so verstanden und ernstgenommen wird, ist ein Gottesdienst wirklich ein „Gesamtkunstwerk“, das diesen Namen verdient.
Ihr