Ausgabe 22/2018
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: „Das Volk Gottes nicht ausstechen“. Klerikalismus in der Liturgie
- Für die Toten und die Lebenden. Eucharistiefeiern „für“ Verstorbene
- Fürbitten zum Gebet für Betroffene von sexuellem Missbrauch – einige Vorschläge
- Fürbittenvorschläge für das Fest der Heiligen Familie (C) und für das Hochfest der Gottesmutter Maria – Neujahr
- Einführungen zu den Schriftlesungen: Von Weihnachten – Am Morgen bis zum Hochfest der Erscheinung des Herrn
- „Nun singe Lob, du Christenheit“. Anliegen und bleibende Aufgaben des Allgemeinen Cäcilien-Verbandes für Deutschland (ACV)
Editorial 22/2018
Liebe Leserinnen und Leser,
regelmäßig erhält unsere Redaktion Leserzuschriften, die aus Beschwerden über die eigene liturgische Praxis in der Heimatgemeinde bestehen – meist als Reaktion auf Beiträge in der jeweils aktuellen Ausgabe von „Gottesdienst“. Nicht selten äußern die Verfasser/-innen der Zuschriften die Bitte, ihren Namen bei einem eventuellen Abdruck der Zuschrift nicht zu erwähnen, weil sie – oftmals mit Recht! – befürchten, der Priester, von dessen liturgiewidrigem Verhalten sie berichten, könnte Kritik schlecht vertragen oder sogar tyrannisch reagieren.
Wie viel muss bereits in der Gemeinde vor Ort schief gelaufen sein, bis es soweit gekommen ist? Ich respektiere natürlich diese Wünsche nach Anonymität – niemand soll das Gefühl bekommen, in dieser Zeitschrift öffentlich denunziert zu werden. Trotzdem: Wer Vorsteher bzw. Leiter/in einer gottesdienstlichen Feier ist, sollte auch mit kritischen Stimmen umgehen können. Es müsste selbstverständlich sein, Kritik als Anfrage an ein objektives Tun oder Geschehen hinzunehmen und darin nicht einen Angriff auf die eigene Person zu sehen.
Das erleichtert den eigenen Umgang damit und auch die Korrektur. Es sind oft Kleinigkeiten, die zu ändern nur einen kleinen Aufwand erfordern im Vergleich zu dem Gewinn, der dadurch zu erzielen ist. Letztlich schützt die Offenheit, kritischen Anfragen respektvoll und konstruktiv zu begegnen, davor, in eine klerikalistische Haltung abzudriften.
Ihr