Ausgabe 12/2019
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Heilsame Berührung. Plädoyer für die Handauflegung in der Liturgie
- Feier- und Werkbuch. Ein neues Rituale für die Feier für Fronleichnam in Österreich
- Handeln, weil Gott uns sendet. Wortgottesdienst zu Beginn des Arbeitsjahres des Pfarrgemeinderates oder bei einer Mitarbeiterversammlung
- Fürbittenvorschläge für den 15. bis 18. Sonntag im Jahreskreis (C)
- Lebensvollzug oder Kunstfertigkeit? Zur Entwicklung neuer Singweisen für den Psalmengesang
Editorial 12/2019
Liebe Leserinnen und Leser,
in welchem Kontext haben Sie zuletzt die Praxis der Handauflegung erfahren? Die meisten Leute werden dabei wohl kaum an eine liturgische Feier denken. Wahrscheinlicher ist, dass ihnen diese Geste im therapeutischen Bereich zugute gekommen ist: Viele Menschen, die auf alternative Heilmethoden (z. B. Shiatsu) vertrauen, bestätigen und schätzen die heilende Kraft des Händeauflegens. Aber auch aus dem Beziehungsalltag wissen wir, dass liebevolle Berührungen das Wohlbefinden stärken und Trost spenden.
Im Gegensatz dazu wird das Handauflegen im liturgischen Bereich eher zurückhaltend praktiziert. Das erstaunt zunächst einmal, denn es handelt sich dabei um eine jahrhundertealte christliche Praxis, die auf Jesus selbst zurückgeführt werden kann. Die Gründe für das distanzierte Verhältnis zur Handauflegung sind mannigfaltig. Besonders die Angst, womöglich körperlich übergriffig wirken zu können, hält viele kirchliche Amtsträger davon ab, anderen Personen die Hände aufzulegen. Allerdings sind diese Befürchtungen oft unbegründet, wenn persönliche Grenzen gewahrt und klare Absprachen getroffen werden.
Der Leitartikel in diesem Heft zeigt jedenfalls: Die vielfältigen Chancen, die die Handauflegung für eine Belebung des liturgischen Handelns der Kirche bietet, müssen unbedingt neu entdeckt werden.
Ihr