Ausgabe 18/2019
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Mit den Kleinsten das Größte feiern. Die Vielfalt gefeierter Liturgie im Pastoralort „Kindergarten“
- Auf Vorrat singen und glauben lernen. Tagung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Hymnologie in Halle
- Biblische Frauengestalten. Eine Litanei für Wort-Gottes-Feiern und andere Anlässe
- Fürbittenvorschläge für den 32. bis 33. Sonntag im Jahreskreis (C)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 32. Sonntag im Jahreskreis (C) bis 2. Adventssonntag (A)
- Mal ehrlich! Lebenswirklichkeit und persönliches Zeugnis in der Liturgie
Editorial 18/2019
Liebe Leserinnen und Leser,
eine Gruppe hauptamtlicher pastoraler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereitet einen Gottesdienst vor: Das Gesamtkonzept wird festgelegt, Texte und Lieder diskutiert, deren theologische Implikationen erörtert, einzelne Satzkonstruktionen und Ausdrücke unter die Lupe genommen. Ein Aspekt kommt leider nicht zur Sprache: die Frage, was die Hörerinnen und Hörer überhaupt an Gedanken aufnehmen können, was der Text oder das Lied in ihnen auszulösen vermag, und ob sie überhaupt eine Chance haben, den Inhalt nach einmaligem Hören zu erfassen.
Dass über diese Frage nicht geredet wird, ist kein Wunder, schließlich haben alle, die in dem Kreis zusammensitzen, von Berufs wegen ständig mit den besprochenen Inhalten zu tun. Sie sind im Gottesdienst kaum darauf angewiesen, nur mit ihrem Gehör den Texten zu folgen, sondern haben diese immer vor Augen.
Oft wird daher vergessen, wie viel schwerer es jene haben, die ganz auf ihr Gehör angewiesen sind und dabei womöglich noch unter akustisch schlechten Verhältnissen und/oder einer undeutlichen Aussprache mit mangelhafter Betonung durch den Vorlesenden zu leiden haben.
Ein Wechsel der Perspektive lohnt sich: Sich in die Situation der Hörenden hineinzuversetzen, ist bei der Vorbereitung von Gottesdiensten genauso wichtig, wie eine liturgisch und theologisch stimmige Zusammenstellung von Texten und Liedern.
Ihr