Ausgabe 10/2020
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Hauskirche, Livestreams und offene Kirchen. Eine persönliche Chronik der Heiligen Woche 2020
- Die Zeichen der Kindertaufe – Teil 5: Die Übergabe der brennenden Kerze
- Fürchte dich nicht – es blüht hinter uns her. Hausgebet bei einem Sterbefall
- Fürbittenvorschläge für den 12. und 13. Sonntag im Jahreskreis (A)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 15. bis 19. Sonntag im Jahreskreis (A)
- Wie Gottesdienst alleine gehen sollte. Ein Blick auf das gottesdienstliche Leben in Zeiten von Corona
- Von der Bibel zum Lektionar. Über die Arbeit an der Revision des Lektionars
Editorial 10/2020
Liebe Leserinnen und Leser,
dass ich mich an die gottesdienstliche Situation der letzten Wochen gewöhnt hätte, kann ich wirklich nicht behaupten. Ich bin zwar froh, dass ich Haus-, Fernseh- und Streaming-Gottesdienste (mit-)feiern darf – doch zu sehr unterscheidet sich die Erlebnisqualität der Feiern am heimischen Schreibtisch oder gar auf der Couch von einem Gottesdienst, der gemeinschaftlich in einem liturgischen Raum begangen wird. So kann ich diejenigen Stimmen gut verstehen, die fordern, schnell wieder zur liturgischen Normalität zurückzukehren.
Ehrlicherweise muss man jedoch zugeben, dass dieser gewohnte Alltag noch lange nicht eintreten wird. Öffentliche Gottesdienste werden viele Monate nur unter strengsten Hygiene-Auflagen stattfinden dürfen; das Vermeiden physischer Kontakte wird oberstes Prinzip bleiben. Was macht das mit uns als Feiernde?
Auf jeden Fall werden wir große Zumutungen zu ertragen haben: Zugangsbeschränkungen, Mundschutz, Abstandsregeln … Sicherlich werden diese Maßnahmen unsere Feierfreude dämpfen. Ist es das wert?
Ich würde sagen: Ja! Denn gerade wir als Christen sind dazu aufgerufen, solidarisch und verantwortungsbewusst in der derzeitigen Coronavirus-Krise zu agieren. Und das heißt, die lebensbedrohliche Ansteckungsgefahr eindämmen zu helfen, um unser Gesundheitssystem und damit unseren Nächsten zu schützen. Gerade dieses Bewusstsein kann unsere gedämpfte Feierfreude etwas aufhellen.
Ihr