Ausgabe 9/2021
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Den Sonntag aus der Liturgie heraus verstehen. Was die liturgischen Texte über die Bedeutung des Sonntags aussagen
- Von Klosterneuburg aus die Kirche geprägt. Die Liturgietheologie von Pius Parsch
- Erinnern Sie sich noch? Elemente für ein Firmgedächtnis im Pfingstgottesdienst
- Fürbittenvorschläge für den 11. und 12. Sonntag im Jahreskreis (B)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 7. Sonntag der Osterzeit (B) bis 10. Sonntag im Jahreskreis (B)
- Von liturgischen Stolpersteinen und mutigen Wegen in die Zukunft. Das liturgische Leben Frankreichs im Spiegel der Corona-Krise
- Ein guter Gottesdienst
Editorial 9/2021
Liebe Leserinnen und Leser,
bei allen Einschränkungen, die die Corona-Pandemie für die liturgische Feierkultur mit sich bringt, ist bisher der Kommuniongang zu wenig in den Blick genommen worden. Denn auch hier hat sich etwas verändert: Oftmals ist zu beobachten, dass sich der oder die Kommunizierende keine Zeit nimmt, zum Empfang des Leibes Christi die vorgeschriebene Schutzmaske komplett auszuziehen. Im besten Fall lässt man sie noch an einem Ohr herabbaumeln, damit zumindest der Mund frei ist. Im schlechtesten Fall behält man sie komplett an und führt den Leib Christi umständlich unter der Maske hindurch in den Mund – alles verbunden mit einer gewissen „Fluchtstimmung“. Wird dies noch der Würde des Kommunionempfangs gerecht?
Die geschilderte Praxis wird von den Kommunizierenden meist nicht mutwillig herbeigeführt: Viele Menschen, besonders Seniorinnen und Senioren, sind im Umgang mit den filigranen Halterungen der Schutzmasken unsicher, andere müssen diese aufgrund ihrer Kopfanatomie mit Klammern im Haar befestigen. Ein Aus- und Wiederanziehen der Schutzmaske würde in all diesen Fällen ein paar Sekunden länger dauern. Doch ist es das nicht wert?
Aufeinander Rücksicht zu nehmen und zu warten, bis jede/r die Kommunion in Würde (!) empfangen konnte, kommt zweifellos dem näher, wozu Jesus einst den Auftrag gegeben hat: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“
Ihr