Allerheiligen

Aller­hei­li­gen ist ein uni­ver­sel­les Fest, ein Fest der Gemein­schaft mit Gott und unter­ein­an­der: „Ich sah eine gro­ße Schar aus allen Natio­nen und Spra­chen; nie­mand konn­te sie zäh­len“, so ist die Ers­te Lesung des Hoch­fes­tes über­schrie­ben (Offb 7,2-4.9-14)

Es geht am Hoch­fest Aller­hei­li­gen nicht zuerst und aus­schließ­lich um die kano­ni­sier­ten Hei­li­gen, also jene, die in das Ver­zeich­nis (Kanon) der Hei­li­gen der Kir­che ein­ge­tra­gen wur­den, son­dern mehr noch um „unse­re Brü­der und Schwes­tern, die schon zur Voll­endung gelangt sind“ (Präf­a­ti­on). Aller­hei­li­gen ist ein Fest der Hoff­nung auch für uns, für alle – auf die Voll­endung bei Gott.

Die Präf­a­ti­on sagt aus, was an Aller­hei­li­gen im Blick ist – der offe­ne Him­mel, „unse­re Hei­mat, das himm­li­sche Jerusalem“: 

„In Wahr­heit ist es wür­dig und recht, dir all­mäch­ti­ger Vater zu dan­ken und dich mit der gan­zen Schöp­fung zu rüh­men. Denn heu­te schau­en wir dei­ne hei­li­ge Stadt, unse­re Hei­mat, das himm­li­sche Jeru­sa­lem. Dort loben dich auf ewig die ver­herr­lich­ten Glie­der der Kir­che, unse­re Brü­der und Schwes­tern, die schon zur Voll­endung gelangt sind. Dort­hin pil­gern auch wir im Glau­ben, ermu­tigt durch ihre Für­spra­che und ihr Bei­spiel und gehen freu­dig dem Ziel der Ver­hei­ßung ent­ge­gen. Dar­um prei­sen wir dich in der Gemein­schaft dei­ner Hei­li­gen und sin­gen mit den Chö­ren der Engel das Lob dei­ner Herr­lich­keit: Hei­lig …“ (Mess­buch 824 f. © staeko.net)

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter Liturgie.ch:
Aller­hei­li­gen und Aller­see­len: Die Visi­on des offe­nen Himmels

 

Die­se Hoff­nung auf Got­tes „hei­li­ge Stadt, unse­re Hei­mat“ kommt zugleich in der Ver­eh­rung der Hei­li­gen zum Aus­druck. Ihr Glau­bens­zeug­nis kann dem eige­nen Leben Ori­en­tie­rung geben.

 

Martyrologium Romanum

 

Ein kalen­da­risch geord­ne­tes Hei­li­gen­ver­zeich­nis mit kur­zen Anga­ben zu den jewei­li­gen Hei­li­gen wird als Mar­ty­ro­lo­gi­um bezeich­net. Die ers­te Aus­ga­be des Mar­ty­ro­lo­gi­um Roma­num erschien 1584 im Auf­trag Papst Gre­gors XIII. im Zuge der Tri­en­ter Lit­ur­gie­re­form. Die letz­te Aus­ga­be erschien 2004 und hat einen Umfang von 844 Sei­ten. Allein der Index, der im Zwei­spal­ten­druck die Namen der Hei­li­gen auf­lis­tet, die in die­sem römi­schen Ver­zeich­nis fest­ge­hal­ten sind, umfasst 147 Seiten.

Eine offi­zi­el­le deut­sche Fas­sung davon exis­tiert bis­her nicht. Eine vor­läu­fi­ge Arbeits­über­set­zung ist hier im Bereich Ser­vice unter „Lit­ur­gi­sche Bücher“ abruf­bar:

 

Mar­ty­ro­lo­gi­um Romanum.
Vor­läu­fi­ge Arbeits­über­set­zung 2016 © Lit­ur­gie­kom­mis­si­on der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz (PDF).

Die authen­ti­sche Aus­ga­be in latei­ni­scher Spra­che erschien in zwei­ter Auf­la­ge 2004:
Mar­ty­ro­lo­gi­um Roma­num. Edi­tio Alte­ra, Typis Vati­ca­nis A. D. MMIV

 

 

Die Wahl des Messformulars 
kann sich auch am Mar­ty­ro­lo­gi­um ori­en­tie­ren. Die All­ge­mei­ne Ein­füh­rung in das Römi­sche Mess­buch sieht in Num­mer 316 vor:

„Für nicht­ge­bo­te­ne Gedenk­ta­ge gilt:

a)  […]

b)  An den Wochen­ta­gen des Advents vor dem 17. Dezem­ber, an den Wochen­ta­gen der Weih­nachts­zeit (nach dem 1. Janu­ar) und der Oster­zeit kann der Pries­ter das Mess­for­mu­lar vom Wochen­tag, vom betref­fen­den Hei­li­gen oder einem der Hei­li­gen, deren Gedächt­nis vor­ge­se­hen ist, oder von einem der Hei­li­gen, die an die­sem Tag im Mar­ty­ro­lo­gi­um ein­ge­tra­gen sind, nehmen.

c)  An den Wochen­ta­gen im Jah­res­kreis kann der Pries­ter das Mess­for­mu­lar vom Tag, von einem etwa für die­sen Tag vor­ge­se­he­nen Hei­li­gen­ge­dächt­nis, von einem der Hei­li­gen, die für die­sen Tag im Mar­ty­ro­lo­gi­um ein­ge­tra­gen sind, oder ein Mess­for­mu­lar für beson­de­re Anlie­gen oder eine Votiv­mes­se neh­men.“ (Mess­buch © 2018 staeko.net)

 

 

 

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