264Liturgisches Jahrbuch 3/2022

Inhalt der Ausgabe 3/2022

 

Edi­to­ri­al

Bea­te Gilles
Lit­ur­gie – Zeit­zei­chen und Quel­le des Aufbruchs

Kon­rad Müller
Zwi­schen Frei­heit und Funk­ti­on. Die Mate­ri­al­stel­le für Got­tes­dienst und das Got­tes­dienst-Insti­tut der Evan­ge­lisch‑Luthe­ri­schen Kir­che in Bay­ern im Wan­del

Uta Raa­be
Deut­sches Lit­ur­gi­sches Insti­tut – 75 Jah­re. Gedan­ken zum Jubi­lä­um aus der Sicht einer Praktikerin

Miri­am Vennemann
Ein lit­ur­gi­scher Mor­gen oder: »Wer bin ich und wenn ja, wie viele?«

Jonas Maria Hoff
Lit­ur­gi­sche Wirk­lich­keit? Sys­te­ma­tisch-theo­lo­gi­sche Anre­gun­gen zu einer lit­ur­gie­wis­sen­schaft­li­chen Rea­lis­mus-Debat­te Buchbesprechungen

Buch­be­spre­chun­gen

 


 

Editorial 3/2022: 75 JAHRE DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT

(Aus­zug)

Gera­de ein­mal zwei­ein­halb Jah­re waren seit dem Ende des Zwei­ten Welt­kriegs ver­gan­gen, als am Abend des 17. Dezem­ber 1947, dem Tag der O-Anti­phon »O Sapi­en­tia«, im Fran­zis­ka­ne­rin­nen-Klos­ter Maria Stern in Augs­burg Mit­glie­der der dort zu ihrer 11. Sit­zung zusam­men­ge­kom­me­nen Lit­ur­gi­schen Kom­mis­si­on der Ful­da­er Bischofs­kon­fe­renz einen wei­sen und vor­aus­schau­en­den Beschluss fass­ten: »… bewegt von dem Wun­sche, das lit­ur­gi­sche Apos­to­lat im Sin­ne der eben zur Kennt­nis gelang­ten Enzy­kli­ka Pius’ XII. ›Media­tor Dei‹ vom 20.11.47 in den deut­schen Diö­ze­sen zu för­dern, schlie­ßen sich die Unter­zeich­ne­ten (sic!) zusam­men zur Grün­dung eines Lit­ur­gi­schen Instituts.«
Tat­säch­lich hat­te der (ita­lie­ni­sche) Text der Enzy­kli­ka erst zwei Tage vor Beginn der Kon­fe­renz durch Ver­mitt­lung des luxem­bur­gi­schen Kon­suls beschafft wer­den kön­nen. Die Kom­mis­si­on ver­stand die Enzy­kli­ka, wie es in der Nie­der­schrift der Sit­zung fest­ge­hal­ten wur­de, als »grund­sätz­li­che Appro­ba­ti­on der lit­ur­gi­schen Erneue­rungs­be­we­gung durch den Hei­li­gen Stuhl« und fühl­te sich somit ermu­tigt, durch die Grün­dung einer fes­ten Ein­rich­tung der wei­te­ren För­de­rung der lit­ur­gi­schen Erneue­rung einen star­ken Impuls zu geben. Unter dem »Grün­dungs­pro­to­koll« fin­den sich die Unter­schrif­ten von Hein­rich von Meu­rers (1888–1953), Theo­dor Klau­ser (1894–1984), Theo­dor Schnitz­ler (1910–1982), Theo­dor Bog­ler OSB (1897–1968), Johan­nes Wag­ner (1908–1999), Kle­mens Til­mann (1904–1984), Hein­rich Kah­le­feld (1903–1980), Lud­wig Wol­ker (1887–1955) sowie Roma­no Guar­di­ni (1886–1968), der bei der Sit­zung zwar nicht anwe­send sein konn­te, mit dem die Grün­dung aber vor­be­spro­chen war und der das Doku­ment im Nach­hin­ein auch unterzeichnete.
Am fol­gen­den Tag begrün­de­te der Trie­rer Gene­ral­vi­kar von Meu­rers vor der gesam­ten Lit­ur­gi­schen Kom­mis­si­on den Beschluss laut Sit­zungs­nie­der­schrift vor allem aus der »Not­wen­dig­keit einer aus­ge­bau­ten lit­ur­gi­schen Arbeits­stel­le, die imstan­de sei, sowohl lit­ur­gi­sche Arbeits­auf­trä­ge des Epi­sko­pa­tes aus­zu­füh­ren, wie auch freie Initia­ti­ve zu ent­fal­ten, ins­be­son­de­re eine lit­ur­gi­sche Zeit­schrift her­aus­zu­ge­ben«. Die bei­den Stand­bei­ne von Auf­trä­gen bischöf­li­cher bzw. kir­chen­amt­li­cher Gre­mi­en einer­seits und frei­en Initia­ti­ven, Publi­ka­tio­nen und Pro­jek­ten ande­rer­seits zie­hen sich durch die 75 Jah­re des Bestehens des Insti­tu­tes, das den Weg der lit­ur­gi­schen Erneue­rung in Deutsch­land nach­hal­tig prä­gen und för­dern konnte.

Mari­us Linnenborn

 

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