
Ausgabe 1/2022
Zeitschrift Gottesdienst
Inhalt
- Leitartikel: Ein neuer Geist. Die Auswirkungen des Dekrets Postquam Summus Pontifex auf die Übersetzung liturgischer Texte und Bücher
- „Kirche 4.0“. Symposion der Liturgischen Kommission für Österreich 2021
- „Bild und Musik“. Eine Gottesdienstform, die aus der Not geboren ist
- Fürbittenvorschläge für den 4. Sonntag im Jahreskreis (C) und das Fest Darstellung des Herrn
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 5. Sonntag im Jahreskreis (C) bis 1. Sonntag der Fastenzeit (C)
- „Heilige Wort-Gottes-Feier“. Auf der Suche nach einem neuen theologischen Profil für die Feier des Wortes Gottes – Teil 1
Editorial 1/2022
Liebe Leserinnen und Leser,
der deutschsprachige Raum ist bei der Antwort auf die Frage, wer an Gottesdiensten teilnehmen darf, derzeit ein Flickenteppich: In einigen Diözesen gilt eine 3G- oder gar eine 2G-Regelung, in anderen verlässt man sich weiterhin lediglich auf Abstandhalten, Mund-Nase-Schutz und Einschränkungen beim Gemeindegesang.
Meist beruht die Entscheidung, welche Regeln gelten, auf staatlichen Vorgaben, doch gelegentlich sind es die Kirchen selbst, die diese an Strenge noch übertreffen. Man spürt, dass es sich die diözesanen Verantwortlichen nicht leicht machen, zwischen dem Gesundheitsschutz der Gläubigen und dem Grundrecht auf freie Religionsausübung abzuwägen.
Fakt ist, dass mit jeder neuen Einschränkung die durchschnittliche Zahl der Gottesdienstteilnehmer/innen sinkt. Weil auf diese Weise alte Gewohnheiten dauerhaft abbrechen, rechnet der Religionssoziologe Detlef Pollack auf Anfrage von katholisch.de damit, dass sich der Abwärtstrend auch nach der Pandemie nicht umkehren wird – zumindest nicht ohne ein Gegensteuern: „Die Kirchen können auf die zu erwartenden Rückgänge nur reagieren, indem sie ihre Gottesdienste noch einladender gestalten als sie das bisher schon tun.“ Hier sollte zunächst jede/r Liturgieverantwortliche das eigene Handeln kritisch hinterfragen.
Doch müssten nicht auch die Diözesen das Anliegen einer „liturgischen Willkommenskultur“ zu einem verpflichtenden Schwerpunkt in Aus-, Fort- und Weiterbildung machen?
Ihr