164Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 10/2023

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Fron­leich­nam 3.0. Über­le­gun­gen zur heu­ti­gen Gestalt(ung) der Fronleichnamsliturgie
  • Lai­en­pre­digt stär­ken. Lit­ur­gi­sche Reform­for­de­run­gen des Syn­oda­len Wegs – Teil 1
  • Zeit des Hörens und des Ant­wor­tens. Impul­se für die Fei­er der Pfingstvigil
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für das Hoch­fest Fron­leich­nam (A) und den 10. Sonn­tag im Jah­res­kreis (A)
  • Einführungen zu den Schrift­le­sun­gen: 10. bis 15. Sonn­tag im Jah­res­kreis (A)
  • Lit­ur­gie – doch nur Hokus­po­kus?! Liturgiewissenschaftler/innen erkun­de­ten Gemein­sam­kei­ten und Unter­schie­de zwi­schen Lit­ur­gie und Magie
  • Huub Oos­ter­huis †

 

Editorial 10/2023
 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

stel­len Sie sich ein­mal fol­gen­des Sze­na­rio vor: Bei einer Eucha­ris­tie­fei­er wer­den nur gro­ße Hos­ti­en ver­wen­det, die bei der Brot­bre­chung sorg­fäl­tig in klei­ne Stü­cke geteilt wer­den. Ange­sichts der Anzahl der Mit­fei­ern­den dau­ert die­ser Vor­gang etwas län­ger als sonst. Wäh­rend die­ser Zeit wird das Magni­fi­cat gesun­gen. Die Kom­mu­ni­on dür­fen alle, die dies wol­len, unter bei­den Gestal­ten emp­fan­gen. Für die Gestalt des Wei­nes steht neben dem Kelch ein Krug, aus dem gleich­zei­tig mit der Brot­bre­chung in die von Kommunionhelfer/innen her­bei­ge­brach­ten klei­ne­ren Kel­che das Blut des Herrn ver­teilt wird.
Allen Mit­fei­ern­den wird bewusst: Eucha­ris­tie hat etwas mit Mahl zu tun. Es wird Brot geteilt und Wein aus­ge­schenkt, es wird geges­sen und getrun­ken. Übri­gens: Die gro­ßen Hos­ti­en haben eine Dicke, die es ermög­licht, dass der Leib des Herrn beim Emp­fang wirk­lich als Bis­sen erfahr­bar wird. Und es geschieht sicht­bar etwas am Altar: Er ist Mit­tel­punkt eines Gesche­hens, ein Tisch, auf dem ein Mahl berei­tet wird – sicher beschei­den, aber doch deut­lich erkenn­bar. Die Puri­fi­ka­ti­on, in vie­len Mess­fei­ern lei­der die ein­drück­lichs­te Akti­on, geschieht erst nach dem Abschluss der Fei­er an der Kredenz.
Ich gebe zu, die­ses Sze­na­rio beruht nicht auf eige­nem Erle­ben. Es ist ledig­lich eine Träu­me­rei. Aber was wäre eigent­lich, wenn Lit­ur­gie öfter so gefei­ert wer­den wür­de, wie gera­de beschrie­ben? Wür­de dadurch das Gespür der Gläu­bi­gen dafür, was Eucha­ris­tie ist, wach­sen, viel­leicht sogar mehr als durch from­me Erklärungen?

 

Ihr

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
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