Ausgabe 14–15/2022
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Liturgie – Zeitzeichen und Quelle des Aufbruchs. Festansprache zum 75-jährigen Bestehen des Deutschen Liturgischen Instituts am 12. Juni 2022 in Trier
- „Nie ein für alle Mal fertig“. Ein Rückblick auf den Festakt zum 75-jährigen Bestehen des Deutschen Liturgischen Instituts in Trier
- Windhauch. Ein Gottesdienst mit Kindern zum Beginn der Ferienzeit
- Die Einführung von neuen Liedern im Gottesdienst. Tipps und Tricks
- Fürbittenvorschläge für das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel – Am Tag bis zum 25. Sonntag im Jahreskreis (C)
- Leben und Gottesdienst verbinden. Zehn Leitsätze zur Formulierung von Fürbitten
- Geteiltes Leben!? „Engagierte“ Gedanken zu den Eucharistiefeiern des Katholikentags auf dem Stuttgarter Schlossplatz
- Sursum corda. Ein Plädoyer für „Power Posing“
- Aus Kongregation wird Dikasterium
Editorial 14–15/2022
Liebe Leserinnen und Leser,
als das Deutsche Liturgische Institut am 17. Dezember 1997 sein 50-jähriges Bestehen feierte, hielt der damalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Bischof Karl Lehmann († 2018), einen vielbeachteten Festvortrag mit dem Titel „Die Kunst, Gottesdienst zu gestalten“ (vgl. Gd 3/1998, S. 17–21).
Er skizzierte dort weniger bestimmte äußerliche Merkmale, sondern vielmehr einen umfassenderen „Stil“ guten liturgischen Feierns. Dieser sollte in erster Linie geprägt sein von einer persönlichen Grundeinstellung: „Jeder Christ und alle Teilnehmer an einem Gottesdienst dürfen nie vergessen, daß sie im Sinne des gemeinsamen Priestertums aller Glaubenden ihren Dienst in der Nachfolge des Herrn und im Geist versehen. Sie sprechen damit auch nie einfach als einzelne, sondern – auch wenn sie ihre kreativen Fähigkeiten entfalten – als Glieder des einen Gottesvolkes, die den einen Vater im Himmel verehren und untereinander Brüder und Schwestern in Jesus Christus sind.“ Eine solche innere Haltung trage wesentlich dazu bei, dass keine gestalterische Willkür und Beliebigkeit, aber auch keine starre Routine und Lebensferne in die Liturgie Einzug hält.
Damit unsere Gottesdienste heute und in Zukunft wieder zu einer „Quelle des Aufbruchs“ (Dr. Beate Gilles) für die Kirche werden können, bedarf es unbedingt liturgisch engagierter Frauen und Männer, die eine persönliche Beziehung, ja sogar Liebe zur Liturgie pflegen.
Ihr