196Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 16/2022

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Im Klang­raum der Mes­se. Zur musi­ka­li­schen Gestalt des Wort­got­tes­diens­tes der Eucharistiefeier
  • Zehn neue Sonn­tags­lie­der. Das Ergeb­nis des öku­me­ni­schen Lied­wett­be­werbs „1700 Jah­re Sonn­tag“ liegt als Publi­ka­ti­on vor
  • „Denn wun­der­bar sind dei­ne Wer­ke …“ Schöp­fungs­theo­lo­gi­sche Akzent­set­zun­gen in der Liturgie
  • Die Ein­füh­rung von neu­en Lie­dern im Got­tes­dienst. Tipps und Tricks
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 26. und 27. Sonn­tag im Jah­res­kreis (C)
  • Ein­füh­run­gen zu den Schrift­le­sun­gen: 26. bis 31. Sonn­tag im Jah­res­kreis (C)
  • Im Ver­ges­sen erin­nern. Mit demen­zi­ell ver­än­der­ten Men­schen Got­tes­dienst feiern

 

Editorial 16/2022
 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

„Vor­mes­se“ nann­te man bis zur lit­ur­gi­schen Erneue­rung im Zuge des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils den ers­ten Teil der hei­li­gen Mes­se, den wir seit­dem als „Wort­got­tes­dienst“ bezeich­nen. Wahr­schein­lich war es die bedeu­tends­te Tat der lit­ur­gi­schen Neu­re­ge­lung, dass man neben dem „Tisch des Her­ren­lei­bes“ auch den „Tisch des Wor­tes Got­tes“ rei­cher deck­te und damit Ambo und Altar in enge Bezie­hung zuein­an­der brachte.
In der Pra­xis hat sich die­ses Den­ken auch Jahr­zehn­te spä­ter noch nicht über­all durch­set­zen kön­nen. Wenn etwa neben dem reich geschmück­ten Altar ein schmuck­lo­ser Ambo steht, der wie ein Red­ner­pult auch außer­halb der Ver­kün­di­gung für alle mög­li­chen Infor­ma­ti­ons­wei­ter­ga­ben genutzt wird. Oder wenn man Lek­to­rin­nen und Lek­to­ren anmerkt, dass sie sich mit den Schrift­tex­ten im Vor­feld des Got­tes­diens­tes nicht per­sön­lich aus­ein­an­der­ge­setzt haben, denn „Lesen kann ja jeder!“ Oder wenn die Inzens immer nur dem Altar, aber nie dem Evan­ge­li­ar (bzw. Lek­tio­nar) gilt, obwohl doch lit­ur­gie­theo­lo­gisch betrach­tet der Herr selbst in der Ver­kün­di­gung des Wor­tes anwe­send ist. Die Auf­zäh­lung sol­cher Bei­spie­le lie­ße sich belie­big erweitern.
Die „All­ge­mei­ne Ein­füh­rung in das Römi­sche Mess­buch“ (AEM) hält gut ver­ständ­li­che Erläu­te­run­gen bereit, die man wenigs­tens ein­mal im Jahr sorg­fäl­tig lesen könn­te, damit sich nicht zu viel Eigen­mäch­tig­keit oder schrul­li­ge Rou­ti­ne breit­macht. Got­tes Wort ist kost­bar. Dem­entspre­chend soll­te man mit ihm umgehen.

Ihr

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
Weberbach 72 a, D-54290 Trier, Telefon: +49-651-94808-0
Fax: +49-651-94808-33, eMail: dli@liturgie.de