156Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 16/2023

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Dienst am Auf­bau des Lei­bes Chris­ti. Die lit­ur­gie­theo­lo­gi­sche Begrün­dung lit­ur­gi­scher Dienste
  • Auf dem Weg zu einer mis­sio­na­risch-syn­oda­len Kir­che. Das Arbeits­do­ku­ment zur Welt­bi­schofs­syn­ode und die Liturgie
  • Gast­freund­schaft am Sonn­tag. Schrit­te für eine lit­ur­gi­sche Willkommenskultur
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 26. und 27. Sonn­tag im Jah­res­kreis (A)
  • Ein­füh­run­gen zu den Schrift­le­sun­gen: 27. Sonn­tag im Jah­res­kreis (A) bis Allerseelen
  • „Kommt her­bei, singt dem Herrn“. Das Pro­jekt „Sin­g­ani­ma­ti­on“
  • „Auf jeden Fall braucht es Got­tes­diens­te für Kinder“

 

Editorial 16/2023

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

eine Kir­chen­mu­si­ke­rin berich­te­te mir am Tele­fon von Pro­ble­men, die sie mit dem Zele­bran­ten hat: Etwa wenn er unmit­tel­bar vor der Fei­er vor­be­rei­te­te Lied­plä­ne umstößt. Ihre Pla­nun­gen lau­fen somit oft ins Lee­re. Das sei ärger­lich – mei­ner Mei­nung nach zu Recht!
In der Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on heißt es, dass jeder und jede „nur das“ und zugleich „all das tun“ oder über­neh­men soll, was dem jewei­li­gen Dienst ent­spricht (vgl. SC 28). Dazu gehört neben der Akzep­tanz der Zustän­dig­keit des je ande­ren auch der Respekt vor sei­ner Kom­pe­tenz. Kon­kret heißt das: Der Pfar­rer, der selbst nur all­zu ger­ne auch die Rol­le des Kan­tors über­nimmt, kann eben­so zum Pro­blem wer­den wie die Kir­chen­mu­si­ke­rin, die am liebs­ten anstel­le des Gemein­de­ge­sangs ihre eige­ne Stim­me als Solo hört oder in der Aus­wahl der Gesän­ge mehr ihre Lieb­lings­lie­der berück­sich­tigt als die dem betref­fen­den Teil der Lit­ur­gie ange­mes­se­nen Gesänge.
Nicht sel­ten dürf­te es so sein, dass bei­de Sei­ten unter der einen oder ande­ren Eigen­art des je ande­ren lei­den, aber – viel­leicht aus Rück­sicht auf den ande­ren oder um ihn nicht zu ver­let­zen – nicht den Mut zu einem offe­nen und klä­ren­den Gespräch fin­den. Viel­leicht bräuch­te es da und dort nur den ers­ten Schritt, der in der (selbst­kri­ti­schen) Fra­ge bestehen könn­te: „Was, glau­ben Sie, könn­te ich bei der Gestal­tung des Got­tes­diens­tes bes­ser machen?“ oder: „Gibt es etwas, was Sie stört oder was Sie lie­ber anders hät­ten?“, um ein sol­ches Gespräch, das bei­den gut­tun könn­te, einzuleiten.

Ihr

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
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