190Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 19/2022

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Qua­li­tät im Voll­zug. Die Trie­rer Som­mer­aka­de­mie 2022 hat sich mit „Lit­ur­gie und Qua­li­tät“ befasst
  • Neue Sonn­tags­lie­der – Teil 3: „Nun sin­ge, mei­ne Seele“
  • „Was ist hier üblich?“ Eine Check­lis­te nicht nur für Aushilfspriester
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 32. Sonn­tag im Jah­res­kreis (C) bis zum 1. Advents­sonn­tag (A)
  • „Sich ver­wan­deln las­sen“. Ein Inter­view mit einem Dra­ma­tur­gen über lit­ur­gi­sche Präsenz
  • Papst: Wei­ter­ent­wick­lung der lit­ur­gi­schen Laiendienste

 

Editorial 19/2022
 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

es fällt auf, dass sich Papst Fran­zis­kus gera­de in letz­ter Zeit ver­mehrt zu lit­ur­gi­schen Fra­gen äußert und eine (behut­sa­me) Wei­ter­ent­wick­lung der Lit­ur­gie för­dert. Ein tie­fe­rer Grund hier­für ist sicher­lich die pas­to­ra­le Sor­ge, dass die „Quel­le, aus der alle Kraft der Kir­che strömt“ (SC 10), auch künf­tig in dem Maße wei­ter­fließt, dass wirk­lich Leben dar­aus hervorgeht.
Viel­leicht gibt es aber auch einen wei­te­ren Grund für das Inter­es­se des Paps­tes an der Lit­ur­gie: Von Kon­flik­ten kann kei­ne Gemein­schaft leben. Und wenn wir heu­te star­ke Span­nun­gen in der Kir­che erfah­ren, so ist es zwar not­wen­dig, die­se offen aus­zu­tra­gen. Doch nicht weni­ger not­wen­dig ist es, den Blick nach vor­ne zu rich­ten und zu fra­gen: Wovon und wor­aus kön­nen wir heu­te als Volk Got­tes leben?
Letzt­lich geht es in der Fei­er der Lit­ur­gie dar­um, uns von Gott in Wort und Sakra­ment beschen­ken zu las­sen und dar­auf zu ant­wor­ten mit unse­rem Gebet, unse­rem Glau­ben und unse­rer Lie­be, um anschlie­ßend gestärkt in den All­tag zurück­keh­ren zu kön­nen – getra­gen in der Gewiss­heit, im Letz­ten gehal­ten zu sein von dem, der grö­ßer ist als unse­re Welt. Papst Fran­zis­kus ist es wich­tig, die­ses Kern­ver­ständ­nis kirch­li­cher Lit­ur­gie wie­der zurück ins Gedächt­nis zu rufen. Er weiß, dass die­se lit­ur­gie­theo­lo­gi­sche Rück­be­sin­nung heil­sam sein kann – vor allem in Situa­tio­nen, in denen Span­nun­gen uner­träg­lich wer­den, Kon­flik­te unlös­bar erschei­nen und sich eine Resi­gna­ti­on breit­ge­macht hat.

Ihr

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
Weberbach 72 a, D-54290 Trier, Telefon: +49-651-94808-0
Fax: +49-651-94808-33, eMail: dli@liturgie.de