198Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 2/2024

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: „Las­set die Posau­ne ver­stum­men! Töne von Stil­le, hei­li­ge Hal­le!“ Unter­schied­li­che For­men des „Ohren­fas­tens“
  • „… von sei­nem Wesen her Fei­er in Gemein­schaft“. Erz­bi­schof Dr. Hei­ner Koch zum 60. Jah­res­tag des Erschei­nens der Liturgiekonstitution
  • Das Wort Got­tes fei­ern. Über­le­gun­gen zur Fei­er­pra­xis am Sonn­tag des Wor­tes Gottes
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 6. Sonn­tag im Jah­res­kreis (B) bis zum 2. Sonn­tag der Fas­ten­zeit (B)
  • „Brann­te nicht unser Herz?“. Zwei Glau­bens­zeug­nis­se von einem Eucharistie-Workshoptag
  • Mit­ten­drin – ein Bla­si­us­segen für Fernsehzuschauer

 

Editorial 2/2024

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

viel­leicht haben Sie in einer Mess­fei­er am Sonn­tag auch schon die Erfah­rung machen müs­sen, dass der Eröff­nungs­teil (bis ein­schließ­lich des Tages­ge­bets) zeit­lich einen grö­ße­ren Raum ein­nimmt als die nach­fol­gen­de Wort­ver­kün­di­gung. Eine solch star­ke Gewich­tung des Eröff­nungs­teils ist abso­lut nicht stim­mig, denn die­ser ver­folgt ledig­lich den Zweck, die Teil­neh­men­den in die Fei­er ein­zu­füh­ren – ganz im Gegen­satz zur Schrift­ver­kün­di­gung oder zum eucha­ris­ti­schen Teil der Mess­fei­er. Men­schen, die sich sonn­tags frei­wil­lig auf den Weg in die Kir­che gemacht und even­tu­ell auch schon eine gewis­se Zeit im Kir­chen­raum ver­bracht haben, wer­den wohl kaum einer der­art lan­gen und damit wort­las­ti­gen „Auf­wärm­zeit“ bedür­fen. Auch wenn man von Quan­ti­tä­ten her kei­ne all­zu vor­ei­li­gen und grund­sätz­li­chen Schlüs­se zie­hen soll­te, mutet es durch­aus selt­sam an, wenn man mit dem Argu­ment, der Got­tes­dienst daue­re sonst zu lan­ge, einer­seits auf eine der vor­ge­se­he­nen Schrift­le­sun­gen (und den ent­spre­chen­den Ant­wort­ge­sang) ver­zich­tet, aber ande­rer­seits viel Zeit für eine pre­digt­ähn­li­che Ein­füh­rung oder für ein umfang­rei­ches Schuld­be­kennt­nis, das bes­ser in einem Buß­got­tes­dienst auf­ge­ho­ben wäre, ver­braucht. Eine sol­che Pra­xis stört zudem die Dra­ma­tur­gie, d. h. den Span­nungs­bo­gen des Got­tes­diens­tes, der eben nicht bereits zu Beginn der Fei­er sei­nen Höhe­punkt erreicht. Es lohnt sich, die zeit­li­chen Ver­hält­nis­se der ein­zel­nen Tei­le eines Got­tes­diens­tes im Hin­blick auf ihren theo­lo­gi­schen Gehalt hin zu bedenken.

Ihr

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