Ausgabe 20/2018
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: Lektionar und Evangeliar im digitalen Zeitalter. Mehr als ein Speichermedium
- Ex oriente lux? Die AKL tagte zum Verhältnis von ostkirchlichen Liturgien und westlicher Kultur
- Das Gedenken wachhalten. Das allgemeine Totengedenken in der Gemeinde
- Fürbittenvorschläge für den 2. und 3. Adventssonntag (C)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 1. Adventssonntag (C) bis Heilige Nacht
- Ein liturgietheologischer Trigger. Zu Romano Guardinis Schrift „Liturgische Bildung“
Editorial 20/2018
Liebe Leserinnen und Leser,
das neue Lektionar steht in den Startlöchern: Band III für die Sonn- und Festtage im Lesejahr C wird ab dem 1. Adventssonntag seinen 1982 erschienenen Vorgänger ablösen. Die weiteren Bände werden in den kommenden Jahren folgen.
Wer sich mit der Einführung des neuen Lektionars auch einen Neuzuschnitt der Perikopen oder gar eine grundlegende Revision der Leseordnung gewünscht hat, wird allerdings eine Enttäuschung erleben. Obwohl von verschiedenen Seiten immer wieder Reformbedarf angemahnt wird, behält der Ordo Lectionum Missae in seiner zweiten Auflage von 1982 auch weiterhin für die gesamte Weltkirche seine Gültigkeit. Das neue Lektionar wird daher lediglich um die neue Einheitsübersetzung überarbeitet.
Aber auch dieser scheinbar wenig revolutionäre Schritt eröffnet ein ganzes Füllhorn an pastoralen Möglichkeiten: Die Lesungstexte, deren Wortlaut man jahrzehntelang verinnerlicht hatte – und darüber vielleicht müde geworden war –, klingen auf einmal anders, wodurch heilsame Irritationen und neue Fragen entstehen – ein Fest für Predigt und Katechese, für Liturgie- und Bibelkreise, für Glaubensgespräche und Bildungsarbeit! Und schließlich will das neue Lektionar auch mit seiner zeitgemäßen, für Interpretationen offenen Einbandgestaltung nicht nur ein Hingucker sein, sondern auch neu zum Nachdenken über die Rolle des Wortes Gottes in der Liturgie einladen.
Nur selten eröffnet ein einzelnes Buch solche Chancen – ergreifen Sie sie!
Ihr