
Ausgabe 20/2023
Zeitschrift Gottesdienst
Inhalt
- Leitartikel: „Froh, dass es dich gibt“. Vor 50 Jahren erschien das Direktorium für Kindermessen
- Von der Sehnsucht zur Vollendung. Eine Andacht zum Totengedenken
- Fürbittenvorschläge für Mariä Empfängnis und den 2. Adventssonntag (B)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 2. Adventssonntag (B) bis Zweiter Weihnachtstag – Heiliger Stephanus
- Kommunionfeier am Sonntag. Eine eigenständige liturgische Form als Ergänzung der sonn- und festtäglichen Wort-Gottes-Feier
- Eine aktuelle Studie zur Bibelnutzung in Deutschland
Editorial 20/2023
Liebe Leserinnen und Leser,
„Wann geschieht endlich etwas für die Kinder?“ – Keine andere Frage werde so häufig von Bischöfen und Priestern an die römische Kongregation für den Gottesdienst gerichtet, betonte ihr damaliger Präfekt, Arturo Kardinal Tabera Araoz, im Dezember 1971. Verglichen mit der vorkonziliaren Situation hatte die liturgische Erneuerung zwar sehr beachtliche Möglichkeiten für die tätige Teilnahme von Kindern im Gottesdienst gebracht. Doch durch die Verwendung der Muttersprache und die Vermehrung der Perikopen in der Leseordnung war plötzlich sehr deutlich geworden, dass die Liturgie der römischen Messe für Erwachsene bestimmt ist.
Die Veröffentlichung des Direktoriums für Kindermessen (Directorium de Missis cum pueris) im Jahr 1973 kam daher wie gerufen. Bemerkenswert ist insbesondere, dass es den Urhebern des Direktoriums gelang, Brücken zwischen Tradition und Moderne zu schlagen: Es ging nicht darum, einen ganz neuen Ritus zu erfinden, sondern um die Möglichkeit der Beibehaltung, Abkürzung oder Auslassung bestimmter liturgischer Elemente und der Auswahl besserer Texte.
Zudem überraschte der für ein römisches Dokument ungewöhnliche Stil: sachlich, knapp, mutig, voll praktischer Anregungen.
Man wünscht sich 50 Jahre später erneut solch inspirierende liturgische Meilensteine, die Liturgie als Dialoggeschehen zwischen Gott und Mensch ernst nehmen!
Ihr