184Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 22/2022

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Eine Auf­ga­be der gan­zen Gemein­de. Gemein­de­mit­glie­der im Dienst der kirch­li­chen Begräbnisfeier
  • Mehr Par­ti­zi­pa­ti­on in der Lit­ur­gie. Das The­men­feld Lit­ur­gie im Bericht des Erz­bis­tums Luxem­burg zur Welt­bi­schofs­syn­ode 2023
  • „Paul, Gott ist mit dir!“ Über­le­gun­gen zur Seg­nung von Kin­dern bei der Kommunion
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 2. Weihnachtstag/Stephanus bis Hei­li­ge Fami­lie (A)
  • Einführungen zu den Schrift­le­sun­gen: 2. Weihnachtstag/Stephanus bis 2. Sonn­tag im Jah­res­kreis (A)
  • „Von Gott berührt“. Das 44. Sym­po­si­on der LKÖ war der ritu­el­len Qua­li­tät von Got­tes­diens­ten gewidmet

 

Editorial 22/2022
 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

den moder­nen Men­schen ist es wich­tig, die Welt zu ver­ste­hen und in logi­sche Denk­ka­te­go­rien ein­ord­nen zu kön­nen. Was nicht ver­nünf­tig her­ge­lei­tet und erklärt wer­den kann, exis­tiert oft­mals nicht oder kann zumin­dest kei­ne Rele­vanz für das eige­ne Leben bean­spru­chen. Dies setzt alle ritu­el­len Voll­zü­ge, allen vor­an die Lit­ur­gie, unter Rechtfertigungsdruck.
Deren Spra­che, Hand­lun­gen und Sym­bo­le sei­en heut­zu­ta­ge unver­ständ­lich, lau­tet oft­mals das pau­scha­le Urteil.
Aber müs­sen Riten immer für alle Men­schen glei­cher­ma­ßen ein­sich­tig und logisch sein? Die Trau­er­fei­er­lich­kei­ten für die bri­ti­sche Mon­ar­chin Eli­sa­beth II., die kürz­lich zwei Mil­li­ar­den Men­schen medi­al ver­folgt haben, aber auch weni­ger spek­ta­ku­lä­re lit­ur­gi­sche Feier­for­men vor unse­rer eige­nen Haus­tür, beson­ders die Kasua­li­en oder die Got­tes­diens­te zu öffent­li­chen Anläs­sen, legen eher das Gegen­teil nahe.
Es sind aber beson­ders die gro­ßen und klei­nen Riten unse­res All­tags (ein Kuss, eine Umar­mung, ein freund­li­ches Grü­ßen …), die unser Dasein prä­gen, ja unser Leben erst lebens­wert machen. In all die­sen Fäl­len ist eine logi­sche Erklä­rung über­flüs­sig, wir­ken Hand­lun­gen und Din­ge, weil sie für sich selbst sprechen.
Genau­so ist es auch mit der Lit­ur­gie: Sie drückt Dimen­sio­nen des Glau­bens aus, die wir gera­de nicht auf intel­lek­tu­el­ler Ebe­ne erfas­sen kön­nen. Auf die­se Kraft zu ver­trau­en, kann oft­mals mehr bewir­ken als bemüh­te Erklärungen.

 

Ihr

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