485Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 3/2022

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Die Unter­schei­dung der lex oran­di. Stär­kung der Lit­ur­gie­re­form und ihrer theo­lo­gi­schen Anliegen
  • Lit­ur­gi­scher Neu­start. Was lohnt sich, „nach Coro­na“ bei­zu­be­hal­ten? Was muss neu belebt wer­den? – Teil 2
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den Ascher­mitt­woch und den 1. Sonn­tag der Fas­ten­zeit (C)
  • Ein­füh­run­gen zu den Schrift­le­sun­gen: 2. Sonn­tag der Fas­ten­zeit (C) bis Palm­sonn­tag (C)
  • Lesung aus. Gedan­ken zum Vor­le­sen und Zuhö­ren im Gottesdienst
  • Neue Bestim­mun­gen für die Fei­er der vor­kon­zi­lia­ren Liturgie

 

Editorial 3/2022
 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

auf Ein­la­dung des Deut­schen Lit­ur­gi­schen Insti­tuts war Kar­di­nal Joseph Ratz­in­ger am 4. Dezem­ber 2003 in Trier zu Gast. Anlass war der 40. Jah­res­tag der Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on, der er einen viel­be­ach­te­ten Fest­vor­trag wid­me­te. Dar­in sprach der Kar­di­nal durch­ge­hend von „Par­ti­zi­pa­ti­on“ aller Mit­fei­ern­den, ver­mied aber den Begriff „täti­ge Teil­nah­me“, da die­ser – ent­ge­gen der Inten­ti­on der Kon­zils­vä­ter – von aktio­nis­ti­schen und akti­vis­ti­schen Miss­ver­ständ­nis­sen belas­tet sei.
Ratz­in­ger hat­te hier­bei vor allem Got­tes­diens­te im Blick, die von „Betrieb­sam­keit“ geprägt sind. Die­se ver­hin­de­re, dass die Augen des Her­zens auf­ge­hen und wir spü­ren kön­nen, dass wir als Fei­ern­de vor dem Thron Got­tes ste­hen. Sein Gegen­re­zept war nicht die „Alte Mes­se“: Wah­re Par­ti­zi­pa­ti­on sei von Ein­fach­heit der Riten geprägt.
Sie stän­den im Zusam­men­hang mit der Ver­ständ­lich­keit der Lit­ur­gie und ihrem Mit­voll­zug. Das Dra­ma des Pascha-Mys­te­ri­ums, die Gegen­wart des Gekreu­zig­ten und Auf­er­stan­de­nen, um die es in der Lit­ur­gie geht, müs­se in Wort und Zei­chen wirk­lich erfahr­bar sein. Das kön­ne nur gesche­hen in einer lit­ur­gi­schen Ein­fach­heit, die der Ein­fach­heit des unend­li­chen Got­tes gerecht wird.
Auch heu­te noch han­delt es sich dabei um einen bemer­kens­wer­ten Denk­an­stoß, der den Weg in die Zukunft nicht in der Ver­gan­gen­heit sieht. Viel­mehr rief Kar­di­nal Ratz­in­ger Grund­kon­stan­ten ins Bewusst­sein zurück, an denen sich lit­ur­gi­sches Fei­ern zeit­über­grei­fend mes­sen muss.

Ihr

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
Weberbach 72 a, D-54290 Trier, Telefon: +49-651-94808-0
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