480Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 4/2022

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Macht­an­zei­ge oder Iden­ti­täts­of­fen­ba­rung? Die Kon­ze­le­bra­ti­on in der (Weihe-)Liturgie
  • Got­tes­dienst­be­such. Ein Begriff, der der Rea­li­tät nicht gerecht wird
  • „Beden­ke, Mensch, dass du Staub bist …“ Eine Wort-Got­tes-Fei­er am Aschermittwoch
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 2. bis 4. Sonn­tag der Fas­ten­zeit (C)
  • Erhe­bet die Her­zen. Refle­xio­nen zum Eröff­nungs­dia­log des Eucha­ris­ti­schen Hochgebets
  • Ascher­mitt­woch: Bestreu­en mit Asche statt Aschenkreuz

 

Editorial 4/2022
 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

kaum ein ande­rer Teil der Mess­fei­er ist so sehr durch ein geist­lo­ses Per­sol­vie­ren von Ein­zel­ele­men­ten in sei­ner Gesamt­wir­kung gefähr­det, wie der Eröff­nungs­teil. Dabei hängt von ihm ab, ob eine fei­er­li­che Atmo­sphä­re ent­steht und die Auf­merk­sam­keit für das Wort Got­tes geweckt wird.
Lei­der sieht die Rea­li­tät all­zu oft anders aus: Da wird von irgend­ei­nem Lied eine ein­zi­ge Stro­phe gesun­gen, dann fol­gen stak­ka­to­ar­tig das Kreuz­zei­chen, der lit­ur­gi­sche Gruß, eine Ein­füh­rung (die die Mit­fei­ern­den im Unkla­ren lässt, um was es nun gehen soll), All­ge­mei­nes Schuld­be­kennt­nis und Ver­ge­bungs­bit­te, Kyrie-Rufe, das Glo­ria (wenn vor­ge­schrie­ben) und das Tagesgebet.
Hier ein Gegen­vor­schlag: Mit den Wor­ten „Du rufst uns, Herr, trotz uns­rer Schuld“ beginnt eine Kyrie-Lita­nei im „Got­tes­lob“ (GL 161/KG 63). Lei­der ist die­ser Wech­sel­ge­sang in vie­len Gemein­den unbe­kannt, obwohl es sich um ein her­vor­ra­gen­des Bei­spiel dafür han­delt, wie ein über­la­de­ner Eröff­nungs­teil im Ein­klang mit den Vor­schrif­ten des Mess­buchs ent­las­tet oder ver­ein­facht wer­den kann.
Denn die­ser Gesang ist Eröff­nungs­ge­sang und Kyrie zugleich. Wird er mit einem Tages­ge­bet ver­bun­den, das eine Bit­te um Ver­ge­bung ent­hält, bedarf es nur noch des Kreuz­zei­chens und des lit­ur­gi­schen Grußes.
Mit ein biss­chen Fan­ta­sie im Diens­te der Beschrän­kung und Kon­zen­tra­ti­on lässt sich eine wahr­haft wür­di­ge Eröff­nung gestal­ten. – Oder was mei­nen Sie?

Ihr

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