192Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 5/2024

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: „Zwi­schen His­to­ris­mus und Moder­ne. 100 Jah­re Mari­en­ber­ger Ver­ei­ni­gung für Para­men­tik e. V. (online frei zugäng­lich)
  • Wachen in der Stil­le. Impul­se für eine Andacht am Karsamstag
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den Oster­sonn­tag – Am Tag (B) und den Ostermontag
  • Ein­füh­run­gen zu den Schrift­le­sun­gen: 4. Sonn­tag der Oster­zeit (B) Pfings­ten – Am Tag (B)
  • Ölsal­bung in der Kraft des Glau­bens. Die gemein­sa­me Fei­er der Kran­ken­sal­bung inner­halb der Messfeier
  • Evan­ge­li­sche Kir­che im Rhein­land: Mehr got­tes­dienst­li­che Freiheiten

 

Editorial 5/2024

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

viel­leicht fra­gen Sie sich, war­um unse­re Zeit­schrift dem The­ma „Para­men­tik“ einen gan­zen Leit­ar­ti­kel wid­met. Gibt es nichts Wich­ti­ge­res, was uns in Kri­sen- und Umbruchs­zei­ten beschäf­ti­gen soll­te? Wer jedoch ernst nimmt, dass Kir­chen­räu­me nicht nur blo­ße Funk­ti­ons­or­te, son­dern „Anders-Orte“ sowie „Fens­ter zum Him­mel und Türen zur Hoff­nung, Lie­be und Barm­her­zig­keit und zur Fried­fer­tig­keit“ (Michel Fou­cault) sind, kommt an lit­ur­gi­schen Tex­ti­li­en nicht vorbei.
Ästhe­ti­sche Erfah­run­gen machen zu wol­len, gehört zum Mensch-Sein dazu und hat nichts mit Ober­fläch­lich­keit zu tun. Der Kir­chen­raum möch­te ein Medi­um zu einem ver­tief­ten Wahr­neh­men, Ein­tau­chen und Ver­ste­hen exis­ten­zi­el­ler Wahr­hei­ten sein. Auch wenn vie­le Men­schen die kom­ple­xe Sym­bo­lik hin­ter sakra­len Kunst­wer­ken nicht mehr ver­ste­hen, schafft eine durch­dach­te und qua­li­ta­ti­ve Gestal­tung des Rau­mes und sei­ner künst­le­ri­schen Details eine Atmo­sphä­re, die auf das Den­ken, die Psy­che und den Kör­per einwirkt.
Wer für Pfle­ge, Erhalt und Gestal­tung von Kir­chen­räu­men ver­ant­wort­lich ist, soll­te sich dem­nach nicht nur um die nächs­te Repa­ra­tur des Daches oder die Restau­rie­rung der Orgel Gedan­ken machen, son­dern auch Sor­ge tra­gen für ver­meint­li­che Neben­säch­lich­kei­ten wie Blu­men­schmuck, lit­ur­gi­sche Gefä­ße oder Para­men­te. – Nicht umsonst qua­li­fi­ziert ein (evan­ge­li­scher) Theo­lo­ge – wie im Leit­ar­ti­kel beschrie­ben – die Her­stel­lung lit­ur­gi­scher Tex­ti­li­en als „hei­li­ge Handlung“.

Ihr

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
Weberbach 72 a, D-54290 Trier, Telefon: +49-651-94808-0
Fax: +49-651-94808-33, eMail: dli@liturgie.de