170Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 6-7/2019

Inhalt
  • Leit­ar­ti­kel: Chris­tus medi­cus. Iko­nen spen­den Trost in der Kapel­le eines Pfle­ge- und Senio­ren­zen­trums Bottrop
  • Psalm und Kehr­vers. Der „rote Faden“ zum Ver­ständ­nis des Antwortpsalms
  • Wun­der der Schöp­fung. Modell­tex­te für einen Flurumgang
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für Grün­don­ners­tag bis zum 3. Sonn­tag der Oster­zeit (C)
  • Ein­füh­run­gen zu den Schrift­le­sun­gen: Oster­sonn­tag bis 5. Sonn­tag der Oster­zeit (C)
  • Lern- und Wand­lungs­ort. Grup­pen­mes­sen für homo­se­xu­el­le Menschen

 

Editorial 6–7/2019

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

„Schon seit Jahr­zehn­ten wird das The­ma Ant­wort­psalm in Ihrer Zeit­schrift abge­han­delt. Prak­tisch erfolg­los, wie mir scheint. Gibt es denn nicht wich­ti­ge­re Groß­bau­stel­len?“, frag­te uns kürz­lich ein Pfar­rer per Leser­brief. Die Kri­tik trifft genau in einem Punkt ins Schwar­ze: Das The­ma Ant­wort­psalm gehört seit fast einem hal­ben Jahr­hun­dert zum „Pro­pri­um“ die­ser Zeit­schrift. Ob alle flam­men­den Plä­doy­ers für sei­ne (Wieder-)Entdeckung „prak­tisch erfolg­los“ geblie­ben sind, darf jedoch bezwei­felt werden.
Auch wenn wir mit kei­ner empi­ri­schen Stu­die zur Ver­brei­tung und Pfle­ge des Ant­wort­psalms im deut­schen Sprach­ge­biet auf­war­ten kön­nen, kann man doch fest­hal­ten: Wo sich der Psal­men­ge­sang ein­mal erfolg­reich eta­bliert hat, ist er heu­te nicht mehr weg­zu­den­ken, denn er passt zum Bedürf­nis heu­ti­ger Men­schen nach indi­vi­du­el­ler Anspra­che und Innerlichkeit.
In den Psal­men „zeigt sich die See­le mutig und ver­zagt, froh und trau­rig, voll edler Gesin­nung, aber auch voll inne­rer Kämp­fe und Sün­den, eif­rig für alles Gute und wie­der matt und nie­der­ge­schla­gen“ (Roma­no Guar­di­ni, Vom Geist der Lit­ur­gie). Kaum ein „Zwi­schen­ge­sang“ mag die­sem Anspruch gerecht wer­den, vor allem wenn er nur als musi­ka­li­scher Pau­sen­fül­ler ver­stan­den wird.
Der Ant­wort­psalm bleibt uns daher auch künf­tig ein wich­ti­ges Anlie­gen – natür­lich ohne die ande­ren lit­ur­gi­schen „Groß­bau­stel­len“ zu kurz kom­men zu lassen.

Ihr
Unterschrift Uder

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