
Ausgabe 6–7/2022
Zeitschrift Gottesdienst
Inhalt
- Leitartikel: Wenn Maße fühlbar werden. Die Kunstinstallation von Andreas Bee in der Pfarrkirche St. Joseph in Münster im Herbst 2021
- Farbe der Vorfreude. Plädoyer für ein rosafarbenes Messgewand
- Geburtstag des Priestertums? Der Gründonnerstag im Spiegel seiner liturgischen Texte
- Taufversprechen? Das Glaubensbekenntnis in der Osternacht
- Die musikalische Gestaltung des Halleluja-Psalms vor dem Evangelium in der Osternacht
- Feier vom Tod zum Leben. Vom tieferen Sinn und der Einheit von Kar- und Ostertagen
- „Der Herr erbarme sich unser …“ Die verschiedenen Formen des Bußaktes
- Fürbittenvorschläge für Gründonnerstag bis zum 3. Sonntag der Osterzeit (C)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: 4. Sonntag der Osterzeit (C) bis Pfingsten – Am Tag (C)
- „Mutter aller Nachtwachen“. Die Feier der Ostervigil im Wandel der Zeit
- Licht sucht Halt. Ein neuer Osterkerzenleuchter für ESG und KHG Aachen
- Gipfel und Höhepunkt? Empirische Befunde der COSMO-Studie zur Liturgie in Zeiten von Corona
- Zum Tagesgebet am Ostermontag
Editorial 6–7/2022
Liebe Leserinnen und Leser,
die Drei Österlichen Tage sind von einer ganz besonderen Atmosphäre geprägt, die sich gleichsam verdichtet in den großen Liturgien dieser Tage: der Messe vom Letzten Abendmahl am Abend des Gründonnerstags, der Feier vom Leiden und Sterben Christi am Nachmittag des Karfreitags und der Feier der Osternacht in der Nacht zum Hochfest der Auferstehung des Herrn. Manch einer empfindet diese Feiern als anstrengend, lang(-weilig) und textlastig. Andere bemerken kaum, wie die Zeit vergeht – so intensiv sind sie vom Geschehen gefangen. Kaum zu glauben, dass hier von den gleichen Feiern die Rede ist!
Ganz sicher hängt viel davon ab, wie die vorgegebene Liturgie ihre Feiergestalt gewinnt, d. h. wie sprechend die Zeichenhandlungen vollzogen werden, wie Dunkelheit und Licht, Kerzenduft und Taufwasser erfahren werden, wie gesungen, gesprochen und gelesen wird usw.
Zugegeben, die Passionslesung am Karfreitag und die neun Lesungen in der Osternacht sind außerdem eine Menge Text – aber sie sind eben nicht nur Worte, sondern sie erzählen eine großartige Geschichte: die Geschichte Gottes mit seinem Volk, unsere Geschichte.
Nach über zwei Jahren teilweise massiver Corona-Einschränkungen, die für viele Menschen die Mitfeier lediglich am Bildschirm möglich machten, steckt in den Liturgien der Drei Österlichen Tage diesmal ein ganz besonderes Potential. Dies gilt es zu nutzen und zu entfalten – vor Ort im Kirchenraum, als Gemeinschaftsereignis und für alle Sinne.
Ihr