170Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 6–7/2023

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Erschüt­ter­ter Glau­be, neue Schöp­fung. Die alt­tes­ta­ment­li­chen Lesun­gen der Oster­nacht und ihre Ver­bin­dun­gen zum Osterevangelium 
  • Ästhe­ti­sche Inter­ven­tio­nen. Ein Leih­ser­vice für Got­tes­diens­te als krea­ti­ver Bei­trag zur Kirchenentwicklung
  • Lei­den, Tod und Auf­er­ste­hung. Die musi­ka­li­sche Gestal­tung der Got­tes­diens­te an den Drei Öster­li­chen Tagen
  • Der Frie­de des Auf­er­stan­de­nen sei mit dir! Der Frie­dens­ri­tus als beson­de­res Ele­ment in Wort- Got­tes-Fei­ern in der Osterzeit
  • Den rich­ti­gen Ton tref­fen. Ein in Buß­klän­ge geklei­de­tes Fastenlied
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den Oster­sonn­tag (A) bis zum 5. Sonn­tag der Oster­zeit (A)
  • Tauf­ver­spre­chen? Zur Bezeich­nung des Glau­bens­be­kennt­nis­ses in der Osternacht
  • reflek­tiert – kul­ti­viert – bezie­hungs­stark. Got­tes­diens­te in der Gemein­de ins Gespräch bringen
  • Unfass­bar. Plä­doy­er für eine „üppi­ge“ Fei­er der Osternacht

 

Editorial 6–7/2023
 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

unse­ren Got­tes­diens­ten wird oft­mals vor­ge­wor­fen, sie sei­en „welt­fremd“. Die Kritiker/innen möch­ten mit die­sem Begriff aus­sa­gen, dass die Lebens­the­men der Men­schen nicht in der Lit­ur­gie vor­kom­men. Sie fin­den ihre Anlie­gen, ihren Dank und ihre Bit­ten in Gebet und Ver­kün­di­gung nicht wie­der. Die Schuld wird dann schnell den „star­ren“ lit­ur­gi­schen Ord­nun­gen in die Schu­he gescho­ben. Aber liegt es wirk­lich im Kern an ihnen?
Damit Lit­ur­gie nicht all­zu sub­jek­tiv und somit aus­schlie­ßend gegen­über vie­lem ande­ren Wich­ti­gen in der Welt bleibt, gibt es über­haupt eine lit­ur­gi­sche Ord­nung mit Schrift­le­sun­gen und Gebe­ten, die den Hori­zont wei­ten. Ein Bei­spiel: Wie eng wäre unser Beten, wenn wir immer nur von uns und unse­ren Bedürf­nis­sen aus­ge­hen, und wie weit ist dage­gen das Vater­un­ser! Gera­de die­se Wei­te ist es, die die gan­ze Not der Welt in unser Haus holt und die Fer­nen zu unse­ren Schwes­tern und Brü­dern macht.
Wem die­ser Zusam­men­hang auf­ge­gan­gen ist, wird von der inne­ren Ord­nung der Lit­ur­gie leicht einen Bogen schla­gen zu den gro­ßen The­men der Welt: Gerech­tig­keit, Frei­heit, Frie­den, Men­schen­wür­de – um nur eini­ge weni­ge zu nen­nen – mit allem, was kon­kret dazu­ge­hört. Wir müs­sen nichts in die Lit­ur­gie hin­ein­tra­gen, um sie aktu­ell oder dia­ko­nisch zu machen, son­dern fin­den in ihr alles, was die Men­schen bewegt. Gera­de der Got­tes­dienst der Oster­nacht ist eine Fei­er, in der alle Dimen­sio­nen des Lebens aufscheinen!

 

Ihr

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