190Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 6–7/2024

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Exsul­tet – die Eucha­ris­tie des Pascha-Mys­te­ri­ums. Über Geschich­te, Sinn und Sym­bo­lik des Osterlobes
  • Amtspries­ter­tum oder Pries­ter­tum aller Getauf­ten? Plä­doy­er für eine Revi­si­on der Chrisammesse
  • Fei­er des Ein­zugs Chris­ti. Eine Wort-Got­tes-Fei­er am Palmsonntag
  • „Sagt lie­ber den Apos­teln, er ist erstan­den!“ Bau­stei­ne für einen Oster­got­tes­dienst mit Betrach­tung der Iko­ne der Frau­en am Grab Jesu
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 2. Sonn­tag der Oster­zeit (B) bis Chris­ti Him­mel­fahrt (B)
  • Ein­füh­run­gen zu den Schrift­le­sun­gen: Pfingst­mon­tag (B) bis 11. Sonn­tag im Jah­res­kreis (B)
  • „Hosan­na“ ver­sus „Kreu­zi­ge ihn“. Moti­vi­sche Span­nun­gen in der Palmsonntagsliturgie
  • Kling, Glöck­chen, an Ostern! Ein Klang­tep­pich für das Osterevangelium
  • Bil­der der Erlö­sung. Zu Geschich­te und Theo­lo­gie der Ikonen

 

Editorial 6–7/2024

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

die jüngst vom vati­ka­ni­schen Dikas­te­ri­um für die Glau­bens­leh­re ver­öf­fent­lich­te Note zur Gül­tig­keit von Sakra­men­ten­spen­dun­gen hat man­cher­orts Unver­ständ­nis aus­ge­löst. Sie erwe­cke, so wur­de kri­ti­siert, den Ein­druck eines heu­te nicht mehr zeit­ge­mä­ßen For­ma­lis­mus und Rubrizismus.
Natür­lich ist die Fei­er eines Sakra­men­tes weit mehr als das Aus­spre­chen bestimm­ter Wor­te und das Voll­zie­hen bestimm­ter Ges­ten. Die Jahr­hun­der­te lang vor­herr­schen­de Sicht des unbe­dingt für die Gül­tig­keit not­wen­di­gen Mini­mums – etwa ein paar Trop­fen Was­ser bei der Tau­fe – ist Gott sei Dank längst über­wun­den, das Bewusst­sein für die Bedeu­tung der Zei­chen­haf­tig­keit sakra­men­ta­ler Hand­lun­gen und ihrer Ästhe­tik weit verbreitet.
Dazu gehört für alle, die einen lit­ur­gi­schen Dienst über­neh­men, ganz zen­tral aber auch die Ein­übung in die Hal­tung des Diens­tes, der Sorg­falt und Ernst­haf­tig­keit, der Ehr­furcht vor der Grö­ße der über­tra­ge­nen Auf­ga­be. Dies ist die Vor­aus­set­zung dafür, die eige­ne Rol­le im Dienst der kon­kre­ten Gemein­de und zugleich der gesam­ten Kir­che zu ver­ste­hen. Wer in die­ser inne­ren Hal­tung sei­nen Dienst erfüllt, wird nicht in die Gefahr kom­men, eige­ne Vor­lie­ben oder per­sön­li­che Inter­pre­ta­tio­nen an die Stel­le der im lit­ur­gi­schen Buch vor­ge­se­he­nen Wor­te zu setzen.
Räu­me für indi­vi­du­el­le Gestal­tung blei­ben aus­rei­chend bestehen; sie an den rich­ti­gen Stel­len zu nut­zen, erfor­dert Sach­kennt­nis und Behei­ma­tung in der Liturgie.

Ihr
Mari­us Linnenborn

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
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