488Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 8/2021

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: „Du darfst jetzt dei­ne Wün­sche und Bit­ten pos­ten“. Got­tes­diens­te in neu­en digi­ta­len Gewän­dern am Bei­spiel „Whats­App“
  • Schluss­ak­kord des Oster­fes­tes. Ein nächt­li­cher Wort­got­tes­dienst an der Schwel­le zu Pfingsten
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für Pfingst­mon­tag (B) bis zum 10. Sonn­tag im Jah­res­kreis (B)
  • Geist, Schöp­fer, komm‘! Die Ers­te Lesung des Pfingsttages
  • Feh­len­der Pra­xis­be­zug und blei­ben­de Hoff­nung. Zur wei­te­ren Dis­kus­si­on um das Votum „Gemein­sam am Tisch des Herrn“

 

Editorial 8/2021
 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

sel­ten hat die römi­sche Kurie eine sol­che Unru­he aus­ge­löst wie mit ihrem „Nein“ auf die Fra­ge, ob die Kir­che die Voll­macht habe, Ver­bin­dun­gen von Per­so­nen glei­chen Geschlechts zu seg­nen. Das von Papst Fran­zis­kus gut­ge­hei­ße­ne und am 22. Febru­ar 2021, dem Fest der Kathe­dra Petri, von der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on als „Respon­sum ad dubi­um“ vor­ge­leg­te Schrei­ben hat welt­weit mas­si­ven Wider­stand und Pro­test bis in hohe kirch­li­che Krei­se hin­ein ausgelöst.
Die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on nennt in ihrer erläu­tern­den Note zum Respon­sum vor allem moral­theo­lo­gi­sche Grün­de, die einer Seg­nung ent­ge­gen­ste­hen. Ein wei­te­res Anlie­gen ist jedoch auch der Schutz des Ehe­sa­kra­ments: So sei­en Seg­nun­gen gleich­ge­schlecht­li­cher Ver­bin­dun­gen nicht zuläs­sig, „weil sie in gewis­ser Wei­se eine Nach­ah­mung oder einen ana­lo­gen Hin­weis auf den Braut­se­gen dar­stel­len würde[n]“.
Doch ist eine sol­che Ana­lo­gie wirk­lich zwangs­läu­fig gege­ben? Oder kann nicht auch eine lit­ur­gi­sche Form gefun­den wer­den, die in ihren Tex­ten und Zei­chen eine „Ver­wechs­lungs­ge­fahr“ mit der Fei­er der Trau­ung ver­mei­det, aber gleich­zei­tig die posi­ti­ven Wer­te, die in gleich­ge­schlecht­li­chen Part­ner­schaf­ten gelebt wer­den – und die auch die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on aner­kennt! –, ange­mes­sen würdigt?
Die Fra­ge ist es wert, ergeb­nis­of­fen und sach­lich dis­ku­tiert zu werden!

Ihr

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
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