450Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 8/2022

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Ablass oder Segens­bit­te für den Frie­den? Ist der päpst­li­che Segen Urbi et orbi noch zeitgemäß?
  • „Amen“. War­um alle Mit­fei­ern­den wis­sen dür­fen, wann etwas zu Ende ist
  • Für den Frie­den beten. Eine Aus­wahl got­tes­dienst­li­cher Ele­men­te zum The­ma „Frie­den“
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für den 4. Sonn­tag der Oster­zeit (C) bis Chris­ti Him­mel­fahrt (C)
  • Bis­tum Essen: Lai­en als außer­or­dent­li­che Taufspender/innen
  • Gesun­ge­ne Oster­ka­te­che­se. Eine Betrach­tung des Lie­des „Gelobt sei Gott im höchs­ten Thron“

 

Editorial 8/2022
 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

wenn wir Lit­ur­gie fei­ern, erhe­ben wir unse­re Her­zen zu Gott, aber nie los­ge­löst von den Umstän­den, in denen wir leben und die uns prä­gen. Der Got­tes­dienst hat sei­nen Platz immer mit­ten im Leben, führt aber über das sicht­ba­re Leben hin­aus in die Tie­fe und in die Wei­te des Lebens Gottes.
Wie stark die Situa­ti­on in der Welt unse­ren Got­tes­dienst und unser Beten prägt, erle­ben wir seit dem Beginn des Ukrai­ne-Krie­ges. Men­schen ver­sam­meln sich auch außer­halb der übli­chen Got­tes­diens­te in Kir­chen zum stil­len oder gemein­sa­men Gebet. Die kirch­li­che Kri­se, die noch vor weni­gen Wochen bestim­mend war, scheint zurück­ge­tre­ten zu sein.
Um in die­ser Situa­ti­on Zei­chen zu set­zen, wur­den an eini­gen Orten demons­tra­ti­ve Aktio­nen durch­ge­führt: das Mess­ge­wand abge­legt, auf das Glau­bens­be­kennt­nis ver­zich­tet, sogar die Eucha­ris­tie­fei­er für eini­ge Sonn­ta­ge ausgesetzt.
Auch wenn die Betrof­fen­heit über Schuld und Ver­sa­gen in der Kir­che ver­ständ­lich ist, muss immer deut­lich blei­ben, dass wir den Auf­trag des Herrn erfül­len und die Lit­ur­gie stets Fei­er des Pascha-Mys­te­ri­ums Chris­ti ist. Durch sein Erlö­sungs­werk sind Schuld, Lei­den und Tod ver­wan­delt. Der Auf­er­stan­de­ne spricht Zuver­sicht und Mut zu: „Frie­de sei mit euch!“ Die­ses Wort ver­mag, die Augen zu öff­nen für die Auf­er­we­ckung aus dem Tod und für den Weg der Erneue­rung. Ihnen und Ihren Gemein­den geseg­ne­te Ostern!

Ihr
Mari­us Linnenborn

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
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