
Ausgabe 9/2023
Zeitschrift Gottesdienst
Inhalt
- Leitartikel: Ein umstrittenes Kapitel. Die Feier der Kindertaufe unter Leitung beauftragter Laien im Ordo Baptismi Parvulorum
- Die Feier des Christusmysteriums als Mitte des Glaubens. Vor 75 Jahren starb der Laacher Benediktiner Odo Casel
- Außerordentliche Taufspender/innen im Bistum Osnabrück
- „WaldGwunder“. Ein besonderes Forest-Church-Format in der Schweiz
- Fürbittenvorschläge für den 7. Sonntag der Osterzeit (A) bis zum Dreifaltigkeitssonntag (A)
- Mehr textile Vielfalt wagen. Herausforderungen an die Gestaltung liturgischer Gewänder für Laien im Leitungsdienst – Teil 2
- Wie mit sakraler Kunst von Missbrauchstätern umgehen?
Editorial 9/2023
Liebe Leserinnen und Leser,
die Taufe ist im Prozess des Christwerdens das entscheidende Sakrament, denn erst durch sie gelangt ein Mensch zur Gemeinschaft mit dem auferstandenen Herrn. Die übliche Praxis der Taufe im Kleinkindalter bringt es jedoch mit sich, dass sich nur die wenigsten von uns an ihre eigene Taufe erinnern können. Dementsprechend wichtig ist es, immer und immer wieder das Bewusstsein dafür zu stärken, dass man das Sakrament empfangen hat.
Im Kirchenjahr eröffnen sich hierfür vielfältige Möglichkeiten, die über das obligatorische Taufgedächtnis in der Osternacht hinausgehen. In Gottesdiensten an Hochfesten wie Pfingsten, dem Dreifaltigkeitssonntag, Epiphanie oder dem Neujahrstag kann – beispielsweise in der Predigt oder mit einem Taufgedächtnisritus (vgl. MB, Anhang I, S. 1207–1211) – dem Thema „Taufe“ ein besonderer Stellenwert eingeräumt werden. Ebenso erscheint es sinnvoll, wenigstens einige Male während des Jahres die Taufe im Rahmen einer sonntäglichen Gemeindemesse zu spenden.
Auf diese Weise wird sichtbar, dass die Getauften in die gläubige Gemeinschaft eingegliedert werden und dass die Gemeinde vor Ort Mitverantwortung trägt für den Glauben der Neugetauften. Zudem bieten Erstkommunion und Firmung Gelegenheit, das Taufbewusstsein aller Mitfeiernden neu zu stärken.
Ist ein Bewusstsein für die Taufe vorhanden, dann wird es den Gemeindemitgliedern auch möglich sein, ja ihnen sogar Freude bereiten, dieses an andere zu vermitteln.
Ihr