186Zeitschrift Gottesdienst
Ausgabe 9/2024

Inhalt

 

  • Leit­ar­ti­kel: Zur Spi­ri­tua­li­tät des Hoch­ge­bets. Eine Bild­be­trach­tung zum Höhe­punkt der Eucharistiefeier
  • Vol­le Zei­chen­haf­tig­keit. Eine Emp­feh­lung des Öster­rei­chi­schen Lit­ur­gi­schen Insti­tuts zur Kom­mu­ni­on unter bei­den Gestalten
  • Für­bit­ten­vor­schlä­ge für das Hoch­fest Fron­leich­nam (B) und den 9. Sonn­tag im Jah­res­kreis (B)
  • Ein­füh­run­gen zu den Schrift­le­sun­gen: 12. bis 17. Sonn­tag im Jah­res­kreis (B)
  • Wol­len wir das wirk­lich noch sin­gen? Ein Inter­view mit Ver­tre­tern des deut­schen Ver­bands für Christ­li­che Popu­lar­mu­sik über Musik von Missbrauchstätern
  • Lit­ur­gie: Ver­gan­gen­heit – Gegen­wart – Zukunft

 

Editorial 9/2024

 

Lie­be Lese­rin­nen und Leser,

für die bewuss­te Teil­nah­me an der Mess­fei­er ist es wich­tig, mit der Struk­tur des eucha­ris­ti­schen Hoch­ge­bets ver­traut zu sein. Das „Gebet der Dank­sa­gung und Hei­li­gung“ (AEM 54) ist ein ana­mne­tisch-epi­kle­ti­sches Gebet. Es ist Gedächt­nis der Heils­ta­ten Got­tes, die Lob und Dank her­vor­ru­fen (Ana­mne­se), und demü­ti­ge Bit­te um Got­tes Geist, der auf die Gaben und die Gemein­de her­ab­ge­ru­fen wird (Epik­le­se). Die Geschich­te Got­tes mit den Men­schen wird in Erin­ne­rung geru­fen – in der Hoff­nung, dass Gott sein Heil aufs Neue schen­ken möge.
Ob sich dies für die Gemein­de erschließt, hängt auch davon ab, auf wel­che Art und Wei­se das Hoch­ge­bet vom Vor­ste­her der Fei­er „per­formt“ wird. Er muss es gut arti­ku­liert, aber auch inhalt­lich reflek­tiert vor­tra­gen. Da das Hoch­ge­bet ein an Gott Vater gerich­te­tes Gebet ist, ver­trägt es kei­nen Blick­kon­takt des Vor­ste­hers zur Gemein­de. Zudem sind auch die Ein­set­zungs­wor­te Teil des gesam­ten Hoch­ge­bets. Sie soll­ten daher nicht iso­liert oder unsach­ge­mäß her­vor­ge­ho­ben werden.
Ange­bracht sind des­halb spar­sa­me Ges­ten, der Ver­zicht auf jede Thea­tra­lik – und mög­lichst kei­ne Glo­cken­zei­chen im Zusam­men­hang mit den Ein­set­zungs­wor­ten. Die Ele­va­ti­on, das Erhe­ben und Zei­gen der eucha­ris­ti­schen Gestal­ten, soll­te nicht über­di­men­sio­niert aus­fal­len, son­dern zurück­hal­tend voll­zo­gen werden.
Bereits klei­ne Ände­run­gen in der eige­nen Pra­xis kön­nen dabei hel­fen, dass das Hoch­ge­bet von der ver­sam­mel­ten Gemein­de tat­säch­lich als ihr (!) Gebet erkannt und ent­spre­chend hörend und betend mit­voll­zo­gen wird.

Ihr

DEUTSCHES LITURGISCHES INSTITUT
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