
Liturgie und Gebet angesichts der Ausbreitung des Corona-Virus

Die derzeitige Lage angesichts der Ausbreitung des Corona-Virus wirkt sich zunehmend auch auf das gottesdienstliche Leben in Deutschland aus. Neben den schon seit einiger Zeit geltenden allgemeinen Hinweisen (kein Händereichen zum Friedensgruß, keine Mund- und keine Kelchkommunion, Leerung der Weihwasserbecken) können in den kommenden Wochen weitere Maßnahmen notwendig werden.
Hier finden Sie eine Übersicht zur aktuellen Situation in den deutschen Bistümern.
Und hier bieten wir eine aktuelle Übersicht zu verschiedenen Hilfen für Liturgie und Gebet angesichts der Ausbreitung des Corona Virus:
Frühere Hinweise vom 13.3.2020
Der Diözesanbischof kann die öffentliche Feier von Gottesdiensten aussetzen
Der Diözesanbischof kann die öffentliche Feier von Gottesdiensten aussetzen und von der Sonntagspflicht dispensieren, das heißt von der Verpflichtung zur Teilnahme am sonntäglichen Gottesdienst. Beim Auftreten von Infektionen vor Ort kann es jetzt schon zum Ausfall von Gottesdiensten oder zur Schließung von Kirchen kommen. Möglich ist, dass Gottesdienste mit größerer Teilnehmerzahl, die für die nächsten Wochen geplant sind (Firmungen, Wallfahrten), abgesagt bzw. verschoben werden. Über die Feier des Ostertriduums und Erstkommunionfeiern werden die Bischöfe in ihrem Bistum zu gegebener Zeit entscheiden. Grundsätzlich werden die Anweisungen der lokalen Behörden und Gesundheitsämter berücksichtigt.
Besondere hygienische Vorsichtsmaßnahmen
Älteren und durch Vorerkrankungen gefährdeten Menschen ist generell zu empfehlen, sich angemessen zu verhalten und besonders zu schützen. Gottesdienste in kleinen oder voll besetzten Kirchenräumen sollten möglichst gemieden werden. Wer in dieser Situation nicht die Kommunion empfangen möchte, kann sich im Sinne der Geistlichen Kommunion im Gebet besonders mit Christus verbinden. Wer einen Verdacht hat, selbst angesteckt zu sein, sollte in keinem Fall an Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen teilnehmen. Bei der Spendung der Kommunion und der Krankensalbung für am Corona-Virus erkrankte Personen sind besondere hygienische Vorsichtsmaßnahmen geboten.
Persönliches und gemeinschaftliches Gebet zu Hause
In dieser Situation sind besonders das persönliche und gemeinschaftliche Gebet zu Hause (Stundengebet, Rosenkranz, Kreuzwegbetrachtung) und das Lesen in der Heiligen Schrift zu empfehlen. Die Mitfeier der Messe ist über Radio, Fernsehen oder Internet möglich (auch täglich, zum Beispiel bei domradio.de). Die Texte des Stundengebets und die Schriftlesungen vom Tage sind im Internet unter liturgie.de oder katholisch.de zu finden. Das Gotteslob bietet Gebetszeiten am Morgen und am Abend und Vorschläge für Andachten.
Das fürbittende Gebet wird allen Gläubigen ans Herz gelegt
Die Kirche hört auch in dieser ernsten Situation nicht auf, für die Sorgen und Nöte der Menschen in verantwortungsvoller Weise da zu sein, für sie zu beten und die Eucharistie zu feiern. Besonders das fürbittende Gebet für die erkrankten Menschen und für alle, die in der Medizin und in der Pflege tätig sind, wird allen Gläubigen ans Herz gelegt. Unter liturgie.de sind ein Vorschlag zum Fürbittgebet und weitere Hinweise zu Gottesdienstübertragungen zu finden. Zu empfehlen ist auch, Kirchen außerhalb von Gottesdiensten für das persönliche Gebet offen zu halten und zum Besuch einzuladen.
Verantwortung und Solidarität der Kirche zum Wohl der ganzen Gesellschaft
Alle diese Maßnahmen und Empfehlungen sind Ausdruck der Verantwortung und Solidarität der Kirche zum Wohl der ganzen Gesellschaft. Sie entsprechen einer recht verstandenen christlichen Nächsten- und Selbstliebe. Es ist kein Zeichen eines mangelnden Vertrauens auf die Hilfe und den Beistand Gottes, sich entsprechend der aktuellen Lage angemessen und vorsichtig zu verhalten.
(13.3.2020)