Zweiter Weihnachtstag / Stephanus
Eine kalte Dusche
:26. Dezember 2022
Einführung
Es ist etwas wie eine kalte Dusche, wenn auf die heimelige Wärme des Heiligen Abends und die Freude des Weihnachtstages das Fest des ersten Märtyrers folgt; wenn das festliche Weiß des Messgewandes sich von heute auf morgen in ein Blutrot verwandelt hat. Aber die Geburt des Gottessohnes ist eben keine Idylle, sie ist der Anfang von Unverständnis, von Auseinandersetzungen um die Wahrheit bis hin zur Verfolgung Andersdenkender. Bis heute hat sich wenig geändert seit jenen frühen Tagen der Kirche: Missachtung und Spott sind noch die harmloseren Formen, wie heute vielfach auf die christliche Botschaft reagiert wird, und es gibt nicht wenige Länder, in denen Christen um ihres Glaubens und ihres Einsatzes für Arme und Unterdrückte willen im Gefängnis sitzen und gefoltert werden. Mit ihnen wissen wir uns jetzt verbunden.
Fürbitten
Heute, am Fest des ersten Märtyrers unserer Kirche, beten wir für alle, deren Glaube heute auf besondere Weise herausgefordert ist:
- Für die jungen Menschen, die in der Ausbildung oder im Beruf behindert werden, weil sie sich als Christen bekennen.
– Stille –
Christus, höre uns.
- Für alle, die dort ihre Stimme erheben, wo Unrecht geschieht, und die dafür Nachteile oder Verfolgung in Kauf nehmen.
- Für unsere Glaubensbrüder und -schwestern in den Ländern, in denen christliches Gebet und Gottesdienst verboten sind.
- Für die Propheten in der heutigen Kirche, die um ihrer Überzeugung willen gegen den Strom schwimmen und dafür Unverständnis und Ablehnung ernten.
- Für alle, die sich im Zeugnis für Christus verausgabt haben und davon müde geworden sind, und für jene, die angesichts von Schwierigkeiten ihren Glauben verraten haben.
Vater im Himmel, du belohnst die Standhaften, stärkst die Schwachen und vergibst den Sündern, die sich zu dir bekehren. Dir danken wir und dich preisen wir, jetzt und in Ewigkeit.