(05) Einband der Standardausgabe
Es braucht ein wenig Mut, sich auf diesen unkonventionellen Weg der künstlerischen Begleitung unseres Gotteslob einzulassen. Es ist aber sicherlich ein Gewinn. Auch Personen, die nicht unbedingt Interesse an der zeitgenössischen Kunst haben, können einen – wenn auch sehr unterschiedlichen – Bezug aufbauen und eine weitere Dimension des Gotteslob erschließen. Möge das neue Gotteslob auch von Außenstehenden als ein kleines Gesamtkunstwerk wahrgenommen werden.
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Der erste Blick auf das Buch bietet dem Betrachtenden eine erste Zeichnung der Künstlerin Monika Bartholomé an. Das Bild lädt uns ein innezuhalten, um unseren ganz persönlichen Assoziationen nachzugehen. Die drei geschwungenen Linien eröffnen eine Reihe von inhaltlichen Erschließungen, die alle ihre Berechtigung haben.
So kann man zum Beispiel ein Kreuz erkennen als eine durch die gebogenen Linien geformte Gestalt, die dem Betrachtenden ihre ausgebreiteten Armen entgegenstreckt: Christus umfängt uns und unser Leben.
Die drei Linien können in ihrer Eigenständigkeit an die Dreifaltigkeit Gottes erinnern, die sich im Kreuzestod Jesu Christi offenbart: die Erlösung der Menschen als Wirken von Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist.
Die drei Linien legen aber auch einen Platz, ein Zentrum nahe, das (drei) Wege miteinander verbindet und so einen Ort der Begegnung und des sich Austauschens schafft: Kirche als Ort des Miteinanders und des Einwirkens von Gottes Liebe.
Für andere mag sich das Zentrum der Zeichnung als Ort der Entscheidung erschließen, einen Ort, an dem man seinen Standpunkt finden muss, um sich für einen der beiden abzweigenden Pfade entscheiden zu können. Gott fordert von uns (Lebens-)Entscheidungen.
Das Bild ist offen für diese und sicher eine Reihe weiterer Interpretationen. Es lädt uns zur Betrachtung ein, damit es zum Ausdruck unserer eigenen Sichtweise werden kann.
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