4. Sonntag der Fastenzeit (C):
Barmherzigkeit erfahren
27. März 2022
Einführung
Worte wie Sünde und Schuld kommen in unserer Alltagssprache kaum vor. Die Wirklichkeit, die mit diesen Worten bezeichnet wird, gibt es zwar heute nicht weniger als zu anderen Zeiten aber wer gibt schon gerne zu, dass er nicht gut war, dass er der Verzeihung bedarf? Wer sein Versagen eingesteht, macht sich abhängig von dem, dem er etwas schuldig geblieben ist. Wie wird dieser reagieren? Mit Strafe, mit dem Entzug des Wohlwollens?
Uns Christen ist es geschenkt, dass wir vor Gott unsere Schuld bekennen können in der Sicherheit, dass er uns vergibt. Gott wartet auf den, der in die Irre gegangen ist, um ihn mit offenen Armen wieder aufzunehmen.
Geben wir uns darum jetzt, in der Zeit der Vorbereitung auf Ostern, ehrlich Rechenschaft über unser Leben, wenden wir uns Gott von neuem zu, damit wir seine väterliche Barmherzigkeit erfahren dürfen.
Fürbitten
Sünde, Schuld und ihre Folgen bedrücken uns, und wir können uns nicht selbst befreien. So bitten wir Gott, unseren barmherzigen Vater:
- Für die Kirche, die ein Zufluchtsort ist für Menschen, die schuldig geworden sind: für die Prediger und die Beichtväter und für alle, die sich um das Heil ihrer Mitmenschen bemühen.
– Stille –
Gott, unser Vater.
- Für die Völker, die gegeneinander Krieg führen, für die Politiker und für alle, die auf die öffentliche Meinung Einfluss haben.
- Für die Menschen, die unter Schuld leiden, für alle, die sich am ungeborenen Leben vergangen haben, für die Menschen, die im Alkohol Trost suchen.
- Für die Opfer von Gewalt und Unterdrückung und für alle, die meinen, erlittenes Unrecht nicht verzeihen zu können.
- Für jene, deren Ehe zerbrochen ist, und für ihre Kinder, für alle Menschen, die in einer schweren Situation im Stich gelassen wurden.
Gott, du barmherziger Vater, du nimmst alle auf, die sich in ihrer Not an dich wenden. Dich preisen wir jetzt und in Ewigkeit.