Zur Situation
In der Liturgie wurde immer die Gegenwart Jesu Christi im Wort gefeiert. Man sprach von dem zweifachen Tisch, dem Tisch des Wortes und dem Tisch des Leibes Christi (vgl. DV 21, PO 18). Der heilige Augustinus bezeichnete das Wort als hörbares Sakrament. Zu ihrer vollen Bedeutung gelangte diese Überzeugung freilich erst in neuerer Zeit. Anregungen durch die reformatorischen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften trugen mit dazu bei. Das II. Vatikanische Konzil brachte die Überzeugung von der Bedeutung des Wortes Gottes klar zum Ausdruck (vgl. LG 9; DV 1-10; 21-26; AG 9, 15). (Katholischer Erwachsenenkatechismus, Bd. 1, 311)
Die Messe am Sonntag ist der Höhepunkt des Lebens einer christlichen Gemeinde. Wenn aber weniger Priester zur Verfügung stehen, um mit den Gemeinden die Eucharistie zu feiern, stellt das in einer wachsenden Zahl von Gemeinden den Sonntagsgottesdienst selbst in Frage.
Ist die Teilnahme an einer anderen Messfeier nicht möglich, so soll die Pfarrgemeinde am Sonntag zu einer Wort-Gottes-Feier zusammenkommen, um die Gegenwart des Herrn in seinem Wort zu feiern eingedenk des Herrenwortes: Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen (Mt 18,20).