Auf dem Weg zu einem neuen Gotteslob
Probepublikation -Fast 40 Jahre – von 1975 bis 2013 – war das „Katholische Gebet- und Gesangbuch Gotteslob“ in den Pfarrgemeinden des deutschen Sprachraumes (mit Ausnahme der Schweiz) in Gebrauch. In dieser Zeit hatte sich viel getan und manches verändert, auch im kirchlichen Leben. Darum haben die Bischofskonferenzen von Deutschland und Österreich sowie der Bischof von Bozen-Brixen im Jahr 2001 den Auftrag erteilt, ein neues „Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch“ (GGB) zu erarbeiten.
Auch das neue Buch sollte Gotteslob heißen. Eine entsprechende Entscheidung hatten die Deutsche Bischofskonferenz, die Österreichische Bischofskonferenz und das Bistum Bozen-Brixen bereits im Herbst 2006 getroffen. In ihm sollte sich vieles von dem finden, was im bisherigen Gotteslob enthalten war, denn Bewährtes sollte erhalten bleiben. Daneben aber sollte es Neues geben: Neues Liedgut hatte sich entwickelt, ältere Gesänge hatten neue Wertschätzung gefunden, neue Gebete und Gottesdienstformen waren entstanden. Das neue Gotteslob sollte den Menschen von heute helfen, im Gottesdienst, in der häuslichen Feier und im privaten Gebet ihren Glauben zu leben und zu feiern.
In seinem Aufbau lehnt sich das Gotteslob von 2013 (GL) an die alte Ausgabe an. Es hat wieder einen gemeinsamen Stammteil, dem die Eigenteile der Diözesen angefügt sind. Drei große Kapitel bilden den Stammteil: 1. Geistliche Impulse für das tägliche Leben, 2. Psalmen, Gesänge und Litaneien und 3. Gottesdienstliche Feiern.
Bevor die Arbeitsgruppen begonnen hatten, Materialien für das neue Gotteslob zu sammeln und neu zu erstellen, wurde in den Kirchengemeinden eine große Umfrage zum Gotteslob von 1975 durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Erhebung konnten dann in die Arbeit am neuen Buch einfließen. Hiernach erfolgte ein weiterer Test: Die für die Erarbeitung des GGB zuständige Unterkommission ließ von Advent 2007 bis Pfingsten 2008 eine Auswahl möglicher Inhalte des GGB in 186 Gemeinden erproben und bewerten.
Die Inhalte dieser Probepublikation – u. a. ein Hausgebet für Verstorbene, Neue Geistliche Lieder, Tagzeitenliturgien sowie mehrstimmige und mehrsprachige Liedsätze – wurden in den Erprobungsgemeinden der 37 beteiligten Bistümer von mehreren Gruppen getestet. Zum einen wurde die Gottesdienstgemeinde zur Akzeptanz neuer Lieder und Andachten befragt. Die zweite Gruppe bildeten Familien, die in der eigenen Wohnung das Hausgebet im Advent sowie die Feier am Heiligen Abend erprobten. Auch Layout und Register wurden auf ihre Funktionalität geprüft. Als drittes bewerteten ca. 20 aktive Mitglieder jeder Gemeinde katechetische Inhalte wie Bibelschule und Gebete. Die vierte Gruppe setzte sich aus haupt- und nebenamtlichen pastoralen Mitarbeitern zusammen, die sich v. a. mit den gottesdienstlichen Feiern auseinandersetzten. Schließlich wurden auch die Kirchenmusiker befragt: Sie beurteilten u. a. die Gemeindetauglichkeit der Lieder und Gesänge sowie die neu geschaffenen Orgelsätze in der Orgelbegleitpublikation.
Alle Ergebnisse wurden zentral ausgewertet:
Fragebogen für Familien (pdf-Datei)
Fragebogen für Gemeindemitglieder (pdf-Datei)
Fragebogen für pastorale Mitarbeiter (pdf-Datei)
Fragebogen für Kirchenmusiker (pdf-Datei)
Gesamtauswertung Probepublikation (pdf-Datei)
Auswertung des Orgelbuches (pdf-Datei)
Durch die Testphase erhielt die Unterkommission die erhofften Aufschlüsse über die Gemeindetauglichkeit möglicher Elemente des Gotteslob. Bis zur Veröffentlichung des neuen Gebet- und Gesangbuches im Advent 2013 vergingen noch einige Jahre. Bis dahin blieb das Gotteslob von 1975 das aktuelle katholische Gebet- und Gesangbuch.